DRK: Versorgungslage bei Spenderblut teilweise bedrohlich

Berlin (dpa/bb) - Zum Weltblutspendetag an diesem Dienstag haben
Spendedienste, Krankenkassen und Mediziner dringend zum Spenden
aufgerufen. Die aktuelle Versorgungslage in den Bundesländern Berlin,
Brandenburg, Hamburg, Sachsen und Schleswig-Holstein ist bei einigen
Blutgruppen laut DRK momentan bedrohlich. Besonders knapp sind die
Vorräte bei den Blutgruppen 0+, 0-, A+ und A-. 

Im Einkaufszentrum Alexa in Berlin-Mitte hat der DRK-Blutspendedienst
Nord-Ost am Dienstag ein neues Blutspendezentrum eröffnet, damit an
zentraler Stelle eine kontinuierliche Spendemöglichkeit offensteht.
Erste Spender gaben dort bereits Blut ab. Werktags von 10 bis 19
Uhr können Menschen dort nach Terminvereinbarung spenden, wie eine
Sprecherin sagte.

Die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und
Immunhämatologie wies darauf hin, dass derzeit aufgrund von Urlauben,

Ferien und dem Wegfall der coronabedingten Einschränkungen bei Reisen
und Freizeitaktivitäten zu wenige Menschen Blut spenden. «Die daraus
entstehende Knappheit bei Blutprodukten ist gerade jetzt besonders
kritisch, da in den Kliniken aktuell viele Operationen nachgeholt
werden, die zuvor aufgrund der Pandemie verschoben wurden», so der
Vorsitzende Hubert Schrezenmeier.

«In Deutschland werden täglich 15 000 Blutspenden gebraucht, um die
medizinische Versorgung zu gewährleisten. Da aber nur drei Prozent
der Bevölkerung regelmäßig Blut spenden, kann es immer wieder eine
Lücke zwischen Bedarf und Verfügbarkeit geben», hieß es vom private
n
Blutspendedienst Haema AG. Statistisch gesehen sei jeder zweite
Deutsche mindestens einmal im Leben auf eine Blutspende oder auf aus
Blut hergestellte Medikamente angewiesen.

Auch der Verband der Ersatzkassen in Berlin und Brandenburg rief zum
Blutspenden auf und wies darauf hin, wer spenden darf: «Potentielle
Blutspenderinnen und Blutspender müssen mindestens 18 Jahre alt sein
sowie mindestens 50 Kilogramm wiegen. Frauen können viermal in zwölf
Monaten, Männer sechsmal innerhalb eines Jahres Blut spenden», so
eine Referentin.  

Private und staatlich-kommunale Blutspendedienste bieten Blutspendern
eine finanzielle Aufwandsentschädigung an. Beim Deutschen Roten Kreuz
gibt es diese nicht. Im neuen Zentrum im Alexa erhalten Spender aber
beispielsweise einen Essensgutschein.