Nach Schweinepest-Ausbruch suchen Hunde nach toten Wildschweinen
Sind auch Wildschweine von der Seuche befallen? Nach einem
Schweinepest-Ausbruch in einem Betrieb im Kreis Emmendingen wird mit
Hunden im Umkreis nach Wildschweinkadavern gesucht.
Forchheim (dpa/lsw) - Nach dem Schweinepest-Ausbruch in einem
landwirtschaftlichen Betrieb in Forchheim (Kreis Emmendingen) wird
das Umfeld unter die Lupe genommen. Am Freitag suchten rund um den
Betrieb 20 Teams mit Jagdhunden nach Kadavern von möglicherweise
befallenen Wildschweinen. «Ziel ist es, auszuschließen, dass das
Virus aus dem Betrieb herausgekommen ist. Es wäre tödlich für
Wildschweine», sagte Agrarminister Peter Hauk (CDU) bei einem
Vor-Ort-Besuch.
Der Minister betonte zugleich: «Für Menschen ist das Virus absolut
ungefährlich. Niemand muss Angst haben, Schweinefleisch oder
Wildschwein zu essen.» Unklar ist noch immer, wie die Seuche in den
Betrieb kam. Die Untersuchungen laufen. Die Schweine seien auf dem
Hof vorbildlich im Freiland gehalten worden, es gebe strenge
hygienische Regeln und eine dreifache Umzäunung, so Hauk.
In dem Betrieb waren innerhalb von fünf Tagen bis Mittwoch 16 von 35
Hausschweine qualvoll verendet. Das für Tierseuchen zuständige
Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hatte das Virus am Mittwochabend
bei zwei verendeten Tieren bestätigt. Die übrigen Tiere wurden
getötet.
Am Wochenende soll die Suche nach toten Wildschweinen mit Hunden
weitergehen. Täglich sollen zwischen 20 und 40 Hektar Gelände
abgesucht werden. Während im Wald und im unwegsamen Gelände vor allem
auf die feinen Spürnasen der Hunde gesetzt wird, werden Äcker von
Drohnen mit Wärmebildkameras überflogen. Die Hunde-Suchteams kamen
bereits in anderen von Afrikanischen Schweinepest betroffenen
Gebieten Deutschlands zum Einsatz. Das Ministerium bat dringend
darum, von Krisentourismus abzusehen; der könnte die Ausbreitung der
Seuche begünstigen.
Hauk zufolge werden in den drei Landkreisen Emmendingen, Ortenau und
Breisgau-Hochschwarzwald in den nächsten Monaten alle erlegten und
durch Unfälle getöteten Wildschweine untersucht. Jäger bekommen daf
ür
Probenkits. Um den betroffenen Betrieb in Forchheim herum werden eine
Schutzzone mit einem Mindestradius von drei Kilometern und eine sich
daran anschließende Überwachungszone mit einem äußeren Radius von
zehn Kilometern eingerichtet.
Laut Landesjagdverband gibt es derzeit keinen Hinweis auf infizierte
Wildschweine. Damit sie sich nicht infizieren, appelliert der
Verband, insbesondere an Rastplätzen Wurst- und Fleischreste in
verschlossenen Mülleimern zu entsorgen und nicht einfach in die
Landschaft zu werfen. Das Virus könne etwa in geräuchertem Schinken
oder Salami über 100 Tage überleben.
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine schwere Virusinfektion,
die ausschließlich Wildschweine und Hausschweine betrifft. Sie
verläuft bei den Tieren fast immer tödlich und ist unheilbar. Für den
Menschen oder für andere Tierarten ist die Krankheit ungefährlich.
Zunächst hatte sie sich in Osteuropa verbreitet. Am 10. September
2020 wurde ein erster Fall von ASP bei einem Wildschwein in
Deutschland bestätigt. ASP-Fälle waren seitdem in Brandenburg (Wild-
und Hausschweine) und in Sachsen (Wildschweine) und 2021 auch in
Mecklenburg-Vorpommern (Wild- und Hausschweine) aufgetreten.
Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK
Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.