Holetschek sieht Nachholbedarf bei Versorgung mit Medikamenten

München (dpa/lby) - Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek
fordert von der Bundesregierung, Deutschland besser gegen
Arzneimittelengpässe zu wappnen. «Es kann und darf nicht sein, dass
unsere Bürgerinnen und Bürger von einer Apotheke zur nächsten laufen

müssen, bis sie irgendwo ihre Medikamente bekommen», sagte der
CSU-Politiker am Samstag.

Immer wieder komme es bei versorgungsrelevanten Mitteln zu Liefer-
und Versorgungsengpässen. Holetschek schweben eine Stärkung der
Produktion im eigenen Land oder in Europa und damit kürzere
Lieferketten vor.

Die Corona-Pandemie und der Engpass bei tamoxifenhaltigen
Arzneimitteln hätten das Problem verdeutlicht, sagte er. Das
Brustkrebsmedikament Tamoxifen, auf das Zehntausende angewiesen sind,
war im Frühjahr knapp geworden.

Wichtig sei, «heimatnahe Produktionen» zu fördern - «sei es nun in

Bayern, Deutschland oder in der EU», sagte der Minister. «Denn lange
Lieferketten sind anfällig für Störungen.»

Ein Großteil der relevanten Arzneimittel mit chemisch-synthetischen
Wirkstoffen wird demnach in Asien produziert. Preisregulierungen
führten dazu, dass Hersteller ihre Produktion außerhalb von Europa
verlagerten, sagte Holetschek. «Wir müssen die rechtlichen
Rahmenbedingungen zur Preiserstattung in der gesetzlichen
Krankenversicherung auf den Prüfstand stellen.»