Barmer-Analyse: Mehr Pflegebedürftige und Fachkräftemangel

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Nach einer Prognose der Krankenkasse
Barmer wird der Pflegebedarf in Hessen weiterhin erheblich
unterschätzt. So steigt demnach sowohl die Zahl der Pflegebedürftigen
als auch der Pflegepersonalbedarf künftig noch stärker als
angenommen. «Der Pflegenotstand droht zur Pflegekatastrophe zu
werden, wenn nicht mit gesundheitspolitischer Entschlossenheit
gegengesteuert wird», erklärte Barmer-Landeschef Martin Till am
Dienstag.

Wie der Pflegereport konkret ergab, werden bis zum Jahr 2030
annähernd 12 000 Pflegekräfte mehr benötigt, als derzeit in Hessen
beschäftigt sind. Zudem wird laut den Berechnungen die Zahl der
Pflegebedürftigen mit rund 455 000 dann etwa um 80 000 Betroffene
höher liegen, als bisherige Vorausberechnungen angenommen hatten. Der
Pflegeberuf müsse in den nächsten Jahren aus dem System heraus
gestärkt werden, sonst stehe neben der Qualität und Bezahlbarkeit der
Pflege auch die Gesundheit der Pflegekräfte auf dem Spiel, sagte
Till.