Sozialverband VdK fordert Konsequenzen aus Pflegemängeln in Heimen

Augsburg/München (dpa/lby) - Der Sozialverband VdK hat als Konsequenz
aus Pflegemängeln in Heimen ein bundesweit einheitliches Vorgehen
gefordert. «Die Ursachen für schlechte Pflege dürfen von der
Gesellschaft nicht länger ignoriert werden. Sie liegen im System und
müssen endlich bekämpft werden», forderte VdK-Präsidentin Verena
Bentele am Freitag in München als Reaktion auf einen Medienbericht,
wonach es in einem Augsburger Heim gravierende Pflegemängel geben
soll. Erst im vergangenen Jahr war ein Heim desselben Trägers im
oberbayerischen Schliersee deshalb geschlossen worden.

«Die Gesellschaft darf nicht beide Augen zudrücken, wenn es um das
Wohl wehrloser Menschen geht», betonte Bentele. Profite mit
Pflegeeinrichtungen müssten gesetzlich begrenzt werden. Außerdem
müsse es ein unabhängiges Frühwarnsystem geben, an das sich
Angehörige und Pflegekräfte bei Missständen wenden könnten.

«Werden bei Kontrollen Missstände festgestellt, muss es eine Mahnung
geben und zeitnah erneut kontrolliert werden», forderte Bentele ein
vorgeschriebenes Vorgehen der Aufsichtsbehörden. «Hat sich nichts
geändert, muss ein Aufnahmestopp für das Heim verhängt werden.» Tre
te
keine Besserung ein, müsse ein kommunaler Krisenstab dafür sorgen,
dass dem Betreiber der Versorgungsvertrag gekündigt werde und die
Bewohner anderweitig untergebracht würden. Den Betroffenen des Heimes
in Augsburg bietet der VdK eine kostenlose telefonische Beratung an.