Weniger Krebsbehandlungen im ersten Corona-Jahr
OP verschoben, Vorsorge abgesagt: Die Corona-Pandemie hat deutliche
Folgen für Krebspatienten. Die Krankheit bleibt häufigste
Todesursache für Menschen zwischen 40 und 79 Jahren.
Wiesbaden (dpa) - Seit Beginn der Pandemie sind weniger Patientinnen
und Patienten wegen Krebs im Krankenhaus behandelt worden. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltkrebstages
mitteilte, wurden 2020 bundesweit knapp 1,45 Millionen Krebskranke in
Kliniken versorgt. Das waren sechs Prozent weniger als im Jahr davor.
Die Zahl der Krebsoperationen ging 2020 um fünf Prozent gegenüber
2019 zurück, wie die Statistiker am Donnerstag in Wiesbaden
berichteten.
«Schon im ersten Corona-Jahr führten die hohe Auslastung der
Krankenhäuser durch Covid-19-Patientinnen und -Patienten, das
Freihalten von Bettenkapazitäten und verschärfte Hygienekonzepte
dazu, dass «planbare» Behandlungen und Operationen verschoben
wurden», ordnete die Statistikbehörde ein. «Zudem vermieden
vermutlich viele Menschen Krankenhausaufenthalte, wenn sie diese
nicht als unbedingt notwendig erachteten.»
Der Rückgang bei den Krebsbehandlungen fiel allerdings geringer aus
als bei den Krankenhausbehandlungen insgesamt (-13 Prozent). Die
deutlichsten Rückgänge bei den Behandlungszahlen gab es in der
Rheumatologie (-21,5 Prozent), der Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde
(-21,2 Prozent) und der Kinderheilkunde (-20,5 Prozent). Die
häufigsten Krebsarten bei Krankenhauspatienten waren 2020 Lungen- und
Bronchialkrebs (13 Prozent), Brustkrebs (8 Prozent) und Hautkrebs (7
Prozent).
«Auch wenn die Behandlungsmöglichkeiten und die Heilungschancen bei
einer Krebserkrankung immer besser werden, blieb Krebs die häufigste
Todesursache für Menschen im Alter von 40 bis unter 80 Jahren»,
berichteten die Statistiker. 2020 war gut jeder dritte Todesfall in
dieser Altersgruppe Folge einer Krebserkrankung. Insgesamt blieb die
Zahl der an Krebs Verstorbenen mit 231 000 nahezu unverändert, sowohl
im Vergleich zu 2019 als auch mit Blick auf die Vorjahre seit 2016.
Die häufigste krebsbedingte Todesursache war 2020 Lungen- und
Bronchialkrebs (44 800 Todesfälle). Danach folgten
Bauchspeicheldrüsenkrebs (18 900 Todesfälle), Brustkrebs (18 600),
Dickdarmkrebs (15 700) und Prostatakrebs (15 400).
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