Positiver Corona-Test bei Sahra Wagenknecht
Mit skeptischen Äußerungen zur Corona-Impfung im Zuge der Debatte
über Bayern-Star Kimmich hat Sahra Wagenknecht für Diskussionen
gesorgt, auch einzelne Corona-Maßnahmen kritisiert sie. Nun muss sie
eine Talkshow wegen eines positiven PCR-Tests absagen.
Berlin (dpa) - Die Linken-Abgeordnete Sahra Wagenknecht ist positiv
auf Corona getestet worden. Das bestätigte sie am Mittwoch der
Deutschen Presse-Agentur. Zuerst hatte die «Bild»-Zeitung darüber
berichtet. Nach eigenen Angaben hat sie bisher keine Symptome. «Ich
merke bis jetzt nichts. Entweder kommt es noch, oder ich habe es
schon hinter mir», sagte Wagenknecht der dpa. Sie habe am
Dienstagmorgen einen PCR-Test wegen der geplanten Teilnahme an der
Talkshow von Sandra Maischberger am Mittwochabend gemacht, wo es um
die Impfpflicht gehen sollte. «Und heute morgen, ich war schon fast
auf dem Weg zum Flughafen, kam das positive Ergebnis.»
Wagenknecht, die nach eigenen Angaben nicht geimpft ist, sagte
weiter: «Ich hab' natürlich schon immer Respekt davor gehabt, dass
ich irgendwann so ein Ergebnis bekomme, und jetzt hoffe ich einfach,
dass ich zu denen gehöre, die Glück haben und wo das symptomfrei oder
jedenfalls mild verläuft.»
Im Herbst hatte Wagenknecht sich in der Impfdebatte über Bayern-Profi
Joshua Kimmich zu Wort gemeldet und diese als «moralisch aufgeladen»
kritisiert. Beim Thema Impfung solle jeder für sich selbst
entscheiden. Ihre eigene Entscheidung bisher auf eine Impfung
verzichtet zu haben, hatte sie damit begründet, dass es sich um
«neuartige Impfungen» im Vergleich zum «klassischen Impfstoff»
handele. «Jetzt bekommen wir einen genetischen Code geimpft. Das ist
ein anderes Verfahren», sagte die ehemalige Fraktionschefin damals in
der ARD-Talkshow «Anne Will». Sie finde es anmaßend zu sagen, man
wisse, was das in fünf oder zehn Jahren auslöse. Aus ihrer Partei
hatte es daraufhin zum Teil scharfe Kritik gegeben.
Ihre Aussagen verteidigte Wagenknecht später im «Spiegel»: Sie sehe
sich nicht als Corona-Leugnerin. «Ich halte es für unverantwortlich,
die Gefahren von Covid-19 zu leugnen.» Sie weise nur darauf hin, dass
der Impfstoff neuartig und schwer einzuschätzen sei. Kürzlich
kritisierte Wagenknecht auch die neu eingeführten Einschränkungen für
ungeimpfte Abgeordnete im Bundestag. «Nicht ins Restaurant zu gehen,
ist noch ein Luxusproblem, nicht im Plenum mehr sein zu können,
empfinde ich schon als eine echte Ausgrenzung von Menschen aufgrund
ihrer Impfentscheidung, die man nicht epidemiologisch rechtfertigen
kann», sagte sie im Interview der «Welt».
Die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht, über die am Mittwoch im
Bundestag debattiert wurde, lehnt die 52-Jährige ab. Sie halte die
Begründung mit Blick auf den Herbst für ziemlich fragwürdig, sagte
Wagenknecht der dpa. «Wir wissen weder, welche Mutationen im Herbst
drohen. Sie können harmloser oder auch gefährlicher sein. Wir wissen
nicht, ob die jetzigen Impfstoffe da überhaupt wirken oder ob man,
wenn man sich jetzt impft, im Herbst noch einen Schutz hat. Das sind
so viele Fragezeichen. Ich finde auf einer solchen Grundlage kann man
keine Pflicht beschließen.»
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