IOC-Mediziner verteidigt Corona-Testregeln in Peking

Peking (dpa) - In der Debatte um die Corona-Testregeln bei den
Winterspielen in Peking hat das Internationale Olympische Komitee das
Vorgehen verteidigt. Es sei das Ziel der Organisatoren, «Omikron
nicht in die geschlossene Blase zu lassen», sagte der IOC-Arzt Brian
McCloskey, der die Medizinische Expertenkommission bei Olympia in
China anführt. Umstritten ist vor allem, dass die Gastgeber andere
Grenzwerte ansetzen, ab wann ein Olympia-Teilnehmer als positiv gilt.
Es sei wahrscheinlicher, dass vor ihrer Abreise negativ getestete
Sportler nach ihrer Ankunft positiv getestet werden könnten, räumte
McCloskey ein.

Mehrere Athleten und Funktionäre wie der deutsche Alpinchef Wolfgang
Maier hatten zuletzt die Vorgaben der Organisatoren kritisiert. Im
Fokus steht dabei der CT-Wert, der theoretisch angibt, wie ansteckend
ein Corona-Infizierter ist. Je niedriger der Wert ist, als desto
ansteckender gilt eine Person. In Deutschland gilt man ab einem Wert
von über 30 als nicht mehr infektiös. In China ist dieser Wert auf 40
festgelegt. Das IOC sei mit den chinesischen Organisatoren weiter in
Verhandlungen, ob dieser Wert auf Basis wissenschaftlicher
Erkenntnisse angepasst werden könne, sagte McCloskey am Sonntag.

Mit dem bislang höheren CT-Wert wolle man die Verbreitung des Virus
verhindern, erklärte McCloskey. Das Testsystem in Peking sei
«effektiv und verlässlich». Bei den PCR-Tests würde derselbe Typ wi
e
überall in der Welt genutzt. Das Ziel seien «nicht null Fälle,
sondern null Weiterverbreitung», betonte der Mediziner. Weil die
Omikron-Variante ansteckender sei, müsse man die positiven Fälle sehr
schnell ermitteln. Mit Blick auf hohe Infektionszahlen in vielen
Teilnehmerländern sei mit einer höheren Zahl positiver Tests vor
Anreise und an den ersten Tagen in Peking zu rechnen, sagte
McCloskey.