Tausende Menschen demonstrieren in Chemnitz gegen die Impfpflicht

Gegner der Corona-Maßnahmen haben am Wochenende erneut ihren Protest
auf Sachsens Straße getragen. In Dresden ging die Polizei wegen eines
Verbots gegen Ansammlungen vor. Derweil liefen Demonstranten in
Chemnitz in einem großen Aufzug durch die Innenstadt.

Chemnitz/Leipzig/Dresden (dpa/sn) - Mehrere Tausend Menschen haben am
Samstag in Chemnitz gegen die Impfpflicht demonstriert. Zunächst
hätten sich rund 400 auf dem Neumarkt versammelt, teilte die Polizei
mit. Vor Ort habe ein Mann eine stationäre Versammlung angezeigt, die
Versammlungsbehörde habe dem stattgegeben. Derzeit sind laut
sächsischer Corona-Notfallverordnung Versammlungen mit bis zu 1000
Teilnehmern erlaubt. Die Polizei war in der Stadt mit rund 130
Kräften im Einsatz.

Am Nachmittag habe es weiteren Zulauf gegeben und sich dann ein
Aufzug von schätzungsweise 1000 Teilnehmern in der Innenstadt
gebildet. Dem hätten sich weitere Gruppen angeschlossen, so die
Polizei. Zwischenzeitlich seien es mehrere Tausend Teilnehmer
gewesen. «Im Ergebnis war ein friedlicher sowie störungsfreier
Verlauf zu bilanzieren.» Allerdings werde nun wegen der Durchführung
eines unzulässigen Aufzuges gegen unbekannt ermittelt.

In Dresden hatte die Stadt nach einem sachsenweiten Aufruf in
sozialen Medien Versammlungen von Gegnern der Corona-Maßnahmen für
Samstag verboten, weil die Teilnahme einiger hundert Gewaltbereiter
und Extremisten befürchtet wurde. 780 Polizisten waren daraufhin in
der Landeshauptstadt im Einsatz, um das Verbot durchzusetzen. Den
Angaben nach kam es zu einzelnen Ansammlungen auf dem Altmarkt und
dem Neumarkt sowie mehrerer hundert Menschen im Großen Garten. Es
wurden Platzverweise ausgesprochen und mehr als 100 Verfahren wegen
des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ausgesprochen, hieß es.

In Leipzig meldete die Polizei ebenfalls eine Versammlung gegen die
Corona-Maßnahmen am Völkerschlachtdenkmal. Die Zahl der Teilnehmer
habe im mittleren dreistelligen Bereich gelegen, hieß es. Auch hier
bildeten die Teilnehmer einen Aufzug und versuchten in die Innenstadt
zu laufen. Die Teilnehmer seien angesprochen und über mehrere
Seitenstraßen zum Völkerschlachtdenkmal zurückgeleitet worden. Zudem

formierte sich Gegenprotest. Einer der Teilnehmer habe von dort
Reizgas in Richtung der anderen Demonstration gesprüht und dabei eine
Person verletzt. Wegen der beiden nicht angemeldeten Versammlungen
wurden laut Polizei Strafanzeigen aufgenommen.