Corona-Expertenrat kritisiert dünne Datenlage in Deutschland

Berlin (dpa) - Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung kritisiert
eine zu dünne Datenlage bei der Pandemiebeobachtung in Deutschland
und mahnt «dringende Maßnahmen für eine verbesserte Datenerhebung und

Digitalisierung» an. Auch zwei Jahre nach Beginn der Pandemie bestehe
weiterhin kein Zugang zu einigen wichtigen, aktuellen
Versorgungsdaten, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme des
Gremiums. Die Omikron-Welle verstärke und verdeutliche das Defizit.

«Eine Echtzeitübersicht über alle verfügbaren Krankenhausbetten mit

aktueller Belegung auch außerhalb der Intensivmedizin wird dringend
benötigt.» Die Expertinnen und Experten fordern «zeitnahe»,
«tagesaktuelle» Daten etwa zu Krankenhauseinweisungen in allen
Altersgruppen und zu freien und belegten «Ressourcen».

Verwiesen wird auf andere Länder, wie Israel, wo eine «Datenerhebung
in Echtzeit auf individueller Fallebene zur effizienten Bewältigung
der Pandemie erheblich beigetragen» habe. Im Moment bediene sich
Deutschland zur Einschätzung der Omikron-Variante vorrangig
ausländischer Untersuchungen. Diese ließen sich aber wegen der
unterschiedlichen Altersstruktur, unterschiedlicher Impfquoten und
verschiedener Gesundheitssysteme nur schwer auf Deutschland
übertragen.