Kinder müssen wegen verzögerter PCR-Befunde länger zu Hause bleiben

Düsseldorf (dpa/lnw) - Weil medizinische Labore angesichts der
steigenden Corona-Infektionszahlen stark ausgelastet sind, liegen
Testergebnisse mitunter deutlich später vor als gedacht. Es komme
«aktuell zu Verzögerungen in der Befundübermittlung», hieß es
am Samstag vom Laborbetreiber Synlab, der unter anderem fünf
Standorte in NRW hat. Nach positiven Pool-Tests lägen Einzelbefunde
von Kindern «eventuell nicht bis zum nächsten Morgen» vor.

Solche Tests werden in Kitas und Schulen durchgeführt - ist das
Ergebnis positiv, heißt das, dass mindestens ein Kind positiv, also
infiziert ist. Danach folgen Einzeltests, um herauszufinden, wer das
ist. Auf deren Ergebnisse müssen die Familien inzwischen aber häufig

länger warten als zuvor. Die Corona-Inzidenz steigt in NRW schon seit
Ende Dezember kontinuierlich an, am Samstag lag sie bei 733,6.

Die Wortmeldung von Synlab war kein Einzelfall. Der Düsseldorfer
Laborbetreiber Zotz Klimas schrieb auf seiner Webseite, es könne «zu
signifikant längeren Befundübermittlungszeiten kommen». Aufgrund de
r
aktuell rasant steigenden Infektionszahlen müssten die Proben aus dem
öffentlichen Gesundheitsdienst priorisiert analysiert werden,
begründete dies die Firma. Zuvor hatte die «Rheinische Post» über
die
Lage bei dem Laborbetreiber berichtet und sich dabei auf einen Brief
der Firma an Corona-Beauftragte an Schulen bezogen. In dem Schreiben
hieß es, dass «die Ergebnisse der Einzeltestungen voraussichtlich
eine Bearbeitung bis zum zweiten Folgetag in Anspruch nehmen».

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sprach sich mit Blick
auf die nächste Ministerpräsidenten-Konferenz ebenfalls in der
«Rheinischen Post» dafür aus, dass «künftig nur noch Beschäft
igte der
kritischen Infrastruktur einen positiven Schnelltest mit einem
PCR-Test bestätigen lassen können».