Ronja von Rönne: Brauchen mehr Therapieplätze

Berlin (dpa) - Die Schriftstellerin Ronja von Rönne hat mit Blick auf
die hohe Zahl von Menschen mit psychischen Erkrankungen mehr
Therapieplätze gefordert. «Wir brauchen mehr Therapieplätze, wir
brauchen mehr Aufklärung und Verständnis, wir brauchen mehr
Nachsicht, mit anderen, aber auch mit uns selbst», sagte die
30-Jährige der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter
Nachrichten» (Samstag). Von Rönne hat kürzlich ihren neuen Roman
«Ende in Sicht» veröffentlicht, der von zwei Frauen mit Todeswunsch
erzählt.

In der Pandemie seien viele nicht mehr von ihren Freunden umgeben
gewesen und hätten außer der Familie keine Anhaltspunkte mehr gehabt.
«Wenn dann auch noch das häusliche Umfeld nicht das Beste ist, ist
dies der perfekte Sturm.» Laut der Autorin, die sich in der
Vergangenheit aufgrund von Depressionen selbst für eine Zeit in eine
psychiatrische Klinik eingewiesen hatte, sollte die Krankheit nicht
tabuisiert werden. Scham sei «eines der gefährlichsten Symptome der
Depression, sie verhindert jede Besserung», sagte sie den Zeitungen.