Verbandsumfrage sieht Gastgewerbe immer mehr am Corona-Limit

Hannover (dpa/lni) - Viele Gastronomen und Hoteliers in Niedersachsen
müssen nach dem über weite Strecken ausgefallenen Weihnachtsgeschäft

laut einer Branchenumfrage auch im neuen Jahr um die Existenz bangen.
Der Verband Dehoga forderte am Freitag von der Politik verlängerte
Hilfen, um das Schlimmste zu verhindern. Die Teilergebnisse einer
bundesweiten Befragung von Mitte Januar zeigen demnach, dass zuletzt
fast 52 Prozent der teilnehmenden Betriebe im Land Kurzarbeit
anzeigen mussten - verglichen mit November etwa der doppelte Anteil.

Die Lage bleibe katastrophal. Ebenfalls über die Hälfte der Betriebe
wisse nicht, ob es weitergehe. Detlef Schröder aus dem regionalen
Dehoga meinte dazu in Hannover: «Es ist von elementarer Bedeutung,
dass jetzt alle coronabedingten Sonderregelungen zum Kurzarbeitergeld
verlängert und die Überbrückungshilfen verbessert werden.»

Weil viele Beschäftigte sich anders orientierten, hielten knapp ein
Drittel der Gastronomen zudem das Halten ihrer Belegschaften für die
größte Herausforderung. Außerdem hätten die Wechsel und Ausnahmen b
ei
den 2G-/2G-plus-Regeln Gäste wie Mitarbeiter verwirrt. «Die Stimmung
ist auf dem Tiefpunkt, Frust und Resignation machen sich breit.»

Das Gastgewerbe zählt neben dem Einzelhandel zu denjenigen
Wirtschaftszweigen, in denen eine langsame Stabilisierung trotz
Omikron insgesamt noch nicht angekommen ist. Die Verbreitung der
ansteckenderen Mutation bedeute hier einen «herben Rückschlag»,
erklärte der Dachverband der Industrie- und Handelskammern (IHKN) zu
seiner eigenen Konjunkturumfrage. Hauptgeschäftsführerin Maike
Bielfeldt sagte: «Das Hin und Her der Einschränkungen und von 2G/2G
plus hat sich im Gastrogeschäft sehr stark niedergeschlagen.»