Krankenkasse: 2021 mehr Kinderkrankengeld-Anträge in MV

Schwerin (dpa/mv) - Die Techniker-Krankenkasse (TK) hat 2021 einen
deutlichen Anstieg der Anträge auf Kinderkrankengeld festgestellt. In
Mecklenburg-Vorpommern seien rund 38 500 Anträge gestellt worden, ein
Sechstel davon sei auf das zu Beginn des letzten Jahres eingeführte
Corona-Kinderkrankengeld entfallen, hieß es am Freitag von der TK in
Schwerin. Während die Antragszahl den Angaben zufolge im Jahr 2020
mit rund 21 300 Anträgen besonders niedrig war, lag sie jedoch auch
2019 mit rund 30 660 Tagen weit unter dem Wert des vergangenen
Jahres.

Demnach hatten Eltern vor allem im ersten Halbjahr 2021 von der
Möglichkeit des Corona-Kinderkrankengeldes gebraucht gemacht. «Das
deckt sich mit Berichten aus den Kinderarztpraxen über vermehrte
Virusinfekte in den Sommermonaten 2021», sagte Manon Austenat-Wied,
Leiterin der TK-Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern.

Die Krankenkasse führt den starken Rückgang im ersten Corona-Jahr
unter anderem auf einen Lockdown-Effekt zurück, da die Eltern ohnehin
von zu Hause gearbeitet hatten, wurde weniger Krankengeld beantragt.
Zudem verwies die TK auf die insgesamt geringere Zahl sonstiger
Erkrankungen bei Kindern im Jahr 2020 aufgrund der
Kontaktbeschränkungen und Hygienemaßnahmen. Die Krankenversicherung
hat eigenen Angaben zufolge im Nordosten rund 199 000 Kunden.

Seit Jahresbeginn 2021 können gesetzlich versicherte Eltern je
Elternteil 30 Kinderkrankheitstage (60 Tage bei Alleinerziehenden)
mit Verweis auf Folgen der Pandemie beantragen. Bei mehreren Kindern
steigt der auf 2022 verlängerte Anspruch bei Alleinerziehenden auf
bis zu 130 Arbeitstage (je 65 bei zwei Elternteilen).