Bericht zu Havanna-Syndrom: Ausländischer Angriff unwahrscheinlich

Washington (dpa) - Der US-Auslandsgeheimdienst CIA geht
Medienberichten zufolge derzeit nicht davon aus, dass ein fremdes
Land für das sogenannte Havanna-Syndrom verantwortlich ist. Die CIA
habe keine entsprechenden Beweise, hieß es in US-Medien unter
Berufung auf einen Zwischenbericht. Die meisten mysteriösen
Erkrankungen von Botschaftspersonal scheinen demnach auf bisher nicht
diagnostizierte Krankheiten oder Stress zurückzuführen zu sein. Es
gebe allerdings auch Fälle, die sich nicht erklären ließen. Es sei
aber unwahrscheinlich, dass es sich um eine anhaltende weltweite
Kampagne handele.

Dutzende in Havanna lebende US-Diplomaten und ihre Angehörigen haben
ab 2016 über rätselhafte Kopfschmerzen, Hörverlust, Schwindel und
Übelkeit geklagt. Das Botschaftspersonal dort wurde daraufhin auf ein
Minimum reduziert. Später wurden auch an anderen Orten der Welt
ähnliche Beschwerden gemeldet. Die US-Regierung schloss nicht aus,
dass es sich dabei um eine Art Angriff handeln könnte - es wurde aber
immer betont, dass man nicht wisse, was dahinterstecke.

US-Außenminister Antony Blinken ging am Donnerstag auf Nachfrage
nicht direkt auf die Ergebnisse des Berichts ein. «Wenn man mit den
Menschen spricht, wenn man hört, was sie durchgemacht haben, dann
gibt es für mich keinen Zweifel, dass sie echte Erfahrungen, echte
Symptome und echtes Leid erlebt haben», betonte er. «Wir werden
weiterhin alles tun, was wir können, um zu verstehen, was passiert
ist, warum es passiert ist und wer dafür verantwortlich sein könnte.»