Opposition kritisiert Versorgung mit Hausärzten auf dem Land

Mainz (dpa/lrs) - Die drei Oppositionsparteien im Landtag
Rheinland-Pfalz zeigen sich besorgt über die ambulante ärztliche
Versorgung insbesondere auf dem Land. Von zentraler Bedeutung für die
Lösung der Probleme sei die Erhöhung der Studienplätze, am besten mit

der Einrichtung einer weiteren medizinischen Fakultät, sagte am
Donnerstag der 36-jährige Diplom-Volkswirt Torsten Welling (CDU) aus
dem Wahlkreis Mayen in seiner ersten Rede als Landtagsabgeordneter.

Für die Freien Wähler stimmte Helge Schwab zu: «Wir brauchen dringend

mehr Studienplätze - wie wär's mit einer neuen Fakultät in
Kaiserslautern?» Für eine bessere ärztliche Versorgung brauche es
«Menschen, die auf dem Land verwurzelt sind und nach dem Studium
wieder zurückkehren wollen».

Eine Trendwende in der Versorgung sei bislang nicht erkennbar, sagte
der AfD-Abgeordnete Jan Bollinger, dessen Fraktion eine Große Anfrage
zur Entwicklung der ambulanten ärztlichen Versorgung seit 2018
gestellt hatte. In einigen Regionen wie in der Umgebung von Prüm habe
sich der Versorgungsgrad sogar deutlich verschlechtert. Gestiegen sei
auch der altersbedingte Nachbesetzungsbedarf bei Hausärzten.

Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) sprach von einer weiterhin
guten ärztlichen Versorgung, kündigte aber an, das Ministerium werde
den «Masterplan» zur ambulanten ärztlichen Versorgung «noch aufbohr
en
und erweitern, um umfassend die ärztliche Versorgung im ländlichen
Raum in den Blick zu nehmen».

Die Krankenkasse Barmer rief die Landesregierung am Donnerstag dazu
auf, ihre Strategie gegen einen künftigen Mangel an niedergelassenen
Ärzten zu überprüfen. Vor allem sollte die Wirksamkeit der
finanziellen Förderung von ärztlichen Niederlassungen in ländlichen

Regionen wissenschaftlich untersucht werden, erläuterte
Landesgeschäftsführerin Dunja Kleis.