Gesundheitsminister verteidigt Impfpflicht als Akt der Solidarität

Wien (dpa) - Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein
(Grüne) hat die geplante Corona-Impfpflicht als Akt der Solidarität
und des Zusammenhalts verteidigt. «Je mehr Menschen eine
Corona-Schutzimpfung haben, desto weniger sterben an den Folgen einer
Corona-Pandemie», sagte der Minister am Donnerstagnachmittag in Wien
zum Auftakt der Parlamentsdebatte über die Impfpflicht. Auch die
Chefin der oppositionellen Sozialdemokraten stellte sich hinter den
Plan. «Die Impfung rettet Leben, das eigene und das Leben anderer»,
sagte die SPÖ-Vorsitzende und Epidemiologin Pamela Rendi-Wagner. Zwar
habe die Regierung in den vergangenen zwei Jahren vieles versäumt,
aber nun seien die Impflücken eben nur noch mit der Impfpflicht zu
schließen.

Die rechte FPÖ ist als einzige Parlamentspartei gegen den Schritt.
«Die Einführung dieses Zwangs ist ein gigantischer Anschlag auf die
Freiheit der Menschen in Österreich, ein Attentat auf die
Menschenwürde der Bevölkerung», sagte FPÖ-Chef Herbert Kickl.

Die Abstimmung über die Impfpflicht wird für den frühen Abend
erwartet. Eine Zustimmung gilt als sicher. Die Impfpflicht soll - von
Ausnahmen abgesehen - für alle ab 18 Jahren gelten. Sie soll Anfang
Februar in Kraft treten. Erste stichprobenartige Kontrollen soll es
aber erst Mitte März geben. Bei einem Nicht-Beachten der Vorschriften
drohen dann empfindliche Geldstrafen.