Österreich passt wegen Rekord-Infektionszahlen Teststrategie an

Wien (dpa) - Wegen rekordhoher Corona-Zahlen will Österreich mit
Antigen-Schnelltests für zu Hause die PCR-Testlabore entlasten. Am
Mittwoch wurden laut Behörden 27 677 Neuinfektionen registriert. Der
bisherige Spitzenwert lag bei 17 006 neuen Fällen binnen 24 Stunden.

«Die Infektionszahlen, die wir jetzt haben, würden und werden jedes
PCR-Testsystem massiv fordern», sagte Kanzler Karl Nehammer (ÖVP)
nach einer Kabinettssitzung. Die Regierung will deshalb künftig zu
Hause durchgeführte Antigen-Schnelltests wieder als Nachweis für
Arbeit, Freizeit und beim Einkaufen akzeptieren.

Bislang hatte die Regierung auf flächendeckende und kostenlose
PCR-Tests gesetzt. Allerdings kam es in den vergangenen Tagen in
mehreren Regionen zu langen Verzögerungen bei der Auswertung der
Proben. Nur in Wien klappt die Auswertung schnell und weitgehend
reibungslos. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) wies darauf hin, dass
trotz der Überlastung des Systems in wenigen europäischen Ländern so

viel getestet werde wie in Österreich. Im benachbarten Deutschland
sei die Zahl der durchgeführten Tests um ein Vielfaches geringer.

Am Donnerstag soll im Parlament ein Gesetz zur Einführung einer
allgemeinen Impflicht in Österreich beschlossen werden. Auch die
oppositionellen Sozialdemokraten und liberalen Neos sind dafür.