Kitas im Norden zunehmend von Corona-Fällen betroffen

Kiel (dpa/lno) - Infolge der rasanten Ausbreitung des Coronavirus in
der Omikron-Variante können in Schleswig-Holstein zunehmend Mädchen
und Jungen nicht in der Kita betreut werden. Laut dem Landkreistag
gibt es in den Kreisen vermehrt Fälle, in denen Gruppen und
vereinzelt ganze Einrichtungen de facto «leer laufen», weil wegen
einzelner Infektionen oder Kontakte alle dort betreuten Kinder nach
Hause in Quarantäne müssen.

«Darüber hinaus gibt es vermehrt Fälle, in denen Personal der
Einrichtungen der Pflicht zur häuslichen Absonderung unterliegt und
daher die Einrichtung nicht wie vorgesehen betrieben werden kann»,
sagte der Referent für Jugend und Soziales, Johannes Reimann, am
Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Hintergrund der zahlreichen
Quarantänefälle in Kitas seien die «Wimmelkontakte»: Die Kleinen
tragen keinen Mund-Nasen-Schutz und spielen eng beieinander. Deshalb
gelten alle in einer Gruppe als enge Kontaktpersonen und müssen nach
der Infektion eines Kindes in Quarantäne.

Da sich die Lage infolge von Anordnungen zur Quarantäne und deren
Beendigung täglich ändere, führten die Kreise keine aktuellen Listen

darüber, wie viele Kinder zu Hause bleiben müssen, erläuterte
Reimann. Fälle jedoch, wo Kinder wegen Ketteninfektionen über Wochen
nicht in die Kita könnten, seien dem Landkreistag bisher nicht
bekannt.

Der Referent betonte, Kita-Kinder könnten die Quarantäne bereits nach
fünf Tagen durch «Freitesten» beenden. Im Übrigen sehe die aktuelle

Corona-Verordnung des Landes keine Schließung von Kitas oder
einzelnen Gruppen aufgrund der Infektionslage vor. Die gleichzeitige
quarantänebedingte Abwesenheit aller oder fast aller Kinder entbinde
den Träger nicht von der Betriebspflicht nach dem Bedarfsplan des
Kreises: Wenn einzelne Kinder nicht mehr der Quarantäne unterlägen,
müssten sie auch in die Einrichtungen zurückkehren können.