Mehr Corona-Impfstoffe nötig: Millionen für Impfstoff-Initiative Cepi

Genf (dpa) - Die hinter einigen erfolgreichen Corona-Impfstoffen
stehende Impfstoff-Initiative Cepi erhält frisches Geld. Die Bill und
Melinda Gates-Stiftung und die britische Stiftung Wellcome Trust
haben zusammen 300 Millionen Dollar (264 Mio Euro) für weitere
Covid-19-Impfforschung und die Verbesserung der Vorbereitung auf
weitere Pandemien bereitgestellt, wie sie am Mittwoch berichteten.

Ziel ist unter anderem eine neue Generation von Corona-Impfstoffen,
die unabhängig von neuen Varianten effektiv sind. Cepi investiert
auch in die Forschung an Impfstoffen gegen andere Krankheiten, etwa
solche, die durch Nipah- oder Lassa-Viren ausgelöst werden. Beide
stehen auf einer Liste der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit den
acht potenziell gefährlichsten Krankheitserregern, die «aufgrund
ihres epidemischen Potenzials das größte Risiko für die öffentliche

Gesundheit darstellen».

Cepi hat mehr als 20 noch nicht ausgereifte, aber erfolgversprechende
Impfstoffkandidaten am Start. Einer der Schwerpunkt von Cepi ist es,
die Impfstoffe auch ärmeren Ländern zugänglich zu machen.

Der Gründer der Gates-Stiftung, Bill Gates, warnte vor dem Risiko,
dass die Welt eine noch weitaus gefährlichere Pandemie erleben könnte
als die Corona-Pandemie. Zwar sei das Coronavirus Sars-CoV-2 sehr
leicht übertragbar, aber die Todesrate sei geringer als bei Masern
oder Pocken. Es sei eine gute Versicherung für Regierungen, in die
Impfforschung zu investieren. Cepi braucht in den nächsten fünf
Jahren 3,5 Milliarden Dollar (gut 3 Mrd Euro). Eine
Finanzierungskonferenz soll im März in Großbritannien stattfinden.

Deutschland gehört zu den Förderern der 2017 als Reaktion auf die
tödliche Ebola-Epidemie in Westafrika gegründete Initiative.
Mitglieder sind neben Regierungen Stiftungen, Forschungseinrichtungen
und Pharma-Unternehmen. Cepi hat unter anderem die Corona-Impfstoffe
Astrazeneca und Novovax gefördert, die beide von der WHO als effektiv
und sicher eingestuft wurden.