Berlin will einheitliche Regeln für Kontaktverfolgung und PCR-Tests

Berlin (dpa) - Angesichts der Omikron-Welle und chronisch
überlasteter Gesundheitsämter dringt Berlins Regierende
Bürgermeisterin Franziska Giffey auf neue Regeln für die
Kontaktnachverfolgung nach bestätigten Corona-Infektionen. «Bei
Inzidenzen von um die 1000 in einigen Gebieten der Stadt und darüber
hinaus ist es notwendig, sich anzusehen, in welcher Form die
Kontaktnachverfolgung auch mit neuen Ansätzen arbeiten kann», sagte
die SPD-Politikerin am Dienstag nach einer Senatssitzung.

Geklärt werden müsse, an welchen Stellen eine Kontaktnachverfolgung
noch sinnvoll ist, damit Gesundheitsämter «fokussierter arbeiten» und

entlastet werden könnten. «Und es ist wichtig, dass es dazu eine
Debatte auf Bundesebene gibt», so Giffey. Denn einheitliche
Regelungen seien hier sinnvoll. Deshalb werde sie das Thema bei der
nächsten Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) am kommenden Montag (24.
Januar) ansprechen, betonte Giffey.

Dort wolle sie mit ihren Länderkolleginnen und -kollegen sowie dem
Bund auch über einheitliche Regeln beraten, an welcher Stelle künftig
noch welcher Corona-Test nötig sei. Berlin will nach den Worten
Giffeys sowie von Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) erreichen,
dass dort, wo es sinnvoll und möglich ist, qualifizierte Schnelltests
die PCR-Tests ersetzen. Das soll etwa für das Freitesten aus der
Isolation für Infizierte und aus der Quarantäne für Kontaktpersonen
gelten. Lediglich bei Beschäftigten etwa im Gesundheitswesen und
Menschen über 60 soll demnach noch ein PCR-Test fällig werden.

In einem am Montag bekanntgewordenen Antrag Berlins für die
Gesundheitsministerkonferenz (GMK) ist auch die Rede davon, bei
Menschen mit einer symptomfreien Corona-Infektion nach einem
positiven Schnelltest auf einen PCR-Test als Bestätigung zu
verzichten. Auch wenn die Corona-Warn-App auf Rot springt, soll
künftig nur noch ein Schnelltest erfolgen. Hintergrund des Vorstoßes
sind in erster Linie Laborkapazitäten, die wegen des gestiegenen
Testbedarfs an ihre Grenzen stoßen.