Keine Einigung: Verdi kündigt Warnstreik bei Ruppiner Kliniken an
Neuruppin (dpa/bb) - Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die
rund 1400 Beschäftigten der Ruppiner Kliniken GmbH und der
Ostprignitz-Ruppiner Gesundheitsdienste GmbH in Neuruppin für
kommenden Dienstag zu einem Warnstreik aufgerufen. Hintergrund sei
die bislang nicht erfolgte Einigung mit dem Arbeitgeber auf einen
Tarifabschluss, teilte die Gewerkschaft am Dienstag mit.
Die beiden Unternehmen bedauerten auf Anfrage, dass bislang kein
Fortschritt erzielt werden konnte. Vergangene Woche sei ein
verbessertes Angebot vorgelegt worden, teilte eine Sprecherin mit. Es
biete eine Perspektive der weiteren deutlichen Annäherung an den
Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD). «Eine
hundertprozentige Angleichung ist unter den derzeitigen
Finanzierungsbedingungen nicht möglich», hieß es. Man wäre bereit e
in
höheres Gehalt zu zahlen, jedoch binde die Krankenhausfinanzierung
die Hände.
Der zuständige Verdi-Verhandlungsführer Torsten Schulz kritisierte,
dass kommunale Kliniken weiterhin unterhalb des TVöD bezahlen wollen.
Bei dem aktuellen Fachkräftemangel im medizinischen Bereich machten
sich die Einrichtungen so selbst Konkurrenz. Wenn an anderen Orten
deutlich mehr gezahlt werde, sei dies ein Anreiz für einen Wechsel
des Arbeitsplatzes.
Verdi fordert für die Beschäftigten unter anderem ein Entgeltniveau
wie im öffentlichen Dienst, eine Erhöhung der Tabellenentgelte um 1,8
Prozent zum 1. April 2022 und eine Corona-Sonderzahlung von 750 Euro
für alle Beschäftigten. Außerdem geht es um eine Zulage für die
Beschäftigten in der Pflege von 70 Euro zum 1. Januar 2022 und
weitere 50 ? ab 1. März 2022.