Kitzbühel verschärft Maßnahmen nach verbotener Après-Ski-Party

Kitzbühel (dpa) - Der österreichische Luxus-Skiort Kitzbühel will
scharf gegen wegen der Corona-Pandemie verbotene Après-Ski-Partys
vorgehen. Die Bezirksbehörde kündigte am Dienstag an, dass die
Außengastronomie bis Ende der Woche geschlossen bleiben muss - also
auch während der traditionellen Weltcup-Skirennen der Herren am
Wochenende. Außerdem sollen Polizeistreifen «in Dauerschleife durch
die Stadt ziehen», um Lokale und Bars zu kontrollieren, sagte
Bezirkshauptmann Michael Berger dem Sender ORF. Ausgelöst wurden die
strengeren Maßnahmen durch ein Video einer Après-Ski-Party.

Derzeit sind der Barbetrieb und das Servieren ohne zugewiesene
Sitzplätze in allen österreichischen Lokalen verboten. Ein
Unternehmer, der als Gast in einer Bar in Kitzbühel war, hatte
Aufnahmen von dicht gedrängt Feiernden vor wenigen Tagen online
geteilt. Eine Welle der Entrüstung folgte. «Das ist völlig
inakzeptabel. So etwas können wir nicht dulden», sagte Kitzbühels
Bürgermeister Klaus Winkler. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger
warnte, dass Gastronomen Corona-Hilfsgelder zurückzahlen müssen, wenn
sie sich nicht an die Regeln hielten.

Einige Skiregionen in Österreich weisen die höchsten
Sieben-Tage-Inzidenzen im Alpenland auf. Im Bezirk Kitzbühel lag die
Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus pro 100 000 Einwohner
zuletzt bei etwa 3600 - fast dreimal so hoch wie der bundesweite
Wert. Laut der staatlichen Gesundheitsagentur Ages sind 70 bis 80
Prozent der Corona-Infektionen im Freizeitbereich in Österreich auf
Lokalbesuche von Skifahrern zurückzuführen.