Demonstrationen gegen und für Corona-Politik - Rund 6500 Teilnehmer

Berlin (dpa/bb) - Mehr als 6000 Menschen haben am Montagabend in
Berlin gegen die Corona-Auflagen demonstriert. Unter den zahlreichen
Demonstrationen in vielen Berliner Bezirken waren laut Polizei auch
etwa zehn Gegenveranstaltungen, die die Maßnahmen verteidigten.
Insgesamt seien rund 6500 Menschen auf den Straßen gewesen, teilte
die Polizei am Dienstag mit.

Die Polizei nahm insgesamt 252 Demonstranten fest, vor allem wegen
Ordnungswidrigkeiten wie Verstößen gegen die Maskenpflicht. Zudem gab
es Strafanzeigen wegen Angriffen und Widerstands gegen Polizisten,
Beleidigungen und gefälschter Impfpässe. Außerdem sprach die Polizei

78 Platzverweise aus. Rund 750 Polizisten waren im Einsatz. Vier
Polizisten wurden bei Rangeleien leicht verletzt.

Die größten Demonstrationen liefen mit 850 Teilnehmern durch
Alt-Tegel und mit rund 800 Menschen vom Alexanderplatz aus durch
Mitte. Die Polizei drängte in Mitte einige Gegendemonstranten von der
linksradikalen Antifa ab, die gezielt stören wollten. Gegen 27
Demonstranten wurden Platzverweise ausgesprochen.

Vor dem ZDF-Hauptstadtstudio an der Straße Unter den Linden stoppte
die Demonstration für eine Kundgebung, bei der ein Redner «die
deutschen Medien» als «gleichgeschaltet wie 1933» und «Lügenpress

beschimpfte. Auf Transparenten stand: «Geimpfte und Ungeimpfte gegen
die Impfpflicht». Aus einem Lautsprecher-Wagen tönte: «Merkel, Spahn,

Steinmeier, Drosten in den Knast». Eine Gegenkundgebung am
Alexanderplatz war mit dem Motto «Geradedenken gegen Querdenken und
Rechts» angemeldet worden.

Demonstriert wurde unter anderem auch in Spandau, Neukölln,
Hellersdorf und Köpenick. In Pankow löste die Polizei eine
Demonstration auf, weil die Teilnehmer die Hygienemaßnahmen «massiv»

missachtet hätten. Die Polizei griff auch in Kreuzberg und
Charlottenburg ein, weil Demonstranten keine Masken trugen.

Der Montagabend wurde von Initiatoren der Corona-Proteste in vielen
Bundesländern als Termin gewählt, um an Demonstrationen von
Bürgerrechtlern in der DDR 1989 zu erinnern. In den vergangenen
Wochen demonstrierten am Montagabend in vielen Städten Deutschlands
tausende Menschen.