Medien: Ungeimpfter Djokovic könnte auch Wimbledon verpassen

London (dpa) - Novak Djokovic droht Medienberichten zufolge auch ein
Ausschluss beim Grand-Slam-Klassiker in Wimbledon, sollte sich der
Tennis-Weltranglistenerste nicht impfen lassen. Nach Angaben der
britischen Zeitungen «Telegraph» und «Mirror» wollen die Londoner
Turnier-Verantwortlichen keine Zusicherung geben, dass Djokovic im
kommenden Sommer seinen Titel bei dem Rasen-Spektakel verteidigen
darf. Damit würden sie über die gegenwärtig geltenden Corona-Regeln
der britischen Regierung hinausgehen. Bislang dürfen ungeimpfte
Spitzensportler nach Großbritannien einreisen, um dort zu trainieren
und an Wettbewerben teilzunehmen.

Zuvor war bekannt geworden, dass sich auch die Titelverteidigung bei
den French Open im Mai für den 34-jährigen Serben erledigt hat, wenn
er sich weiterhin nicht impfen lässt. Die französische
Sportministerin Roxana Maracineanu hatte mitgeteilt, dass in- und
ausländische Sportler in Frankreich in Zukunft nur antreten dürfen,
wenn sie geimpft oder genesen sind. Auch die Teilnahme an den US Open
in New York ist nur für Geimpfte möglich.

Novak Djokovic war am Sonntag nach einem tagelangen Rechtsstreit aus
Australien ausgewiesen worden. Der Weltranglisten-Erste wollte mit
einer medizinischen Ausnahmegenehmigung ungeimpft an den Australian
Open teilnehmen. Sein Visum war jedoch annulliert worden, weil
Djokovic nicht ausreichend Belege für die Sondererlaubnis vorlegen
konnte. Das Bundesgericht in Melbourne erklärte den Visumsentzug fü
r
rechtens, woraufhin der Serbe das Land verlassen musste.

Die in Belgrad erscheinende Zeitung «Informer» titelte am Dienstag:
«Novak muss sich entscheiden: Impfung oder Ende der Karriere. Wenn er
nicht spielen kann, verliert er 40 Millionen Euro an
Sponsorengeldern». Die serbische Zeitung «Vecernji Novosti» wetterte:

«Für Novak schließt sich eine Tür nach der anderen: Man lässt nic
ht
zu, dass er zur Nummer eins aller Zeiten wird».