Münchner OB kritisiert Ungleichbehandlung der Kultur

München (dpa/lby) - Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter
(SPD) hat für die Fortdauer der strikten Corona-Maßnahmen bei
Kulturveranstaltungen kein Verständnis. «Ich hielte es für absolut
vertretbar, zumindest die Zuschauerkapazität unserer
Kultureinrichtungen bei den strengen Hygieneauflagen entsprechend zu
erhöhen, um hier wenigstens für ein wenig Entlastung zu sorgen»,
sagte Reiter am Montag in München. «Ich bedaure, dass es die
Bayerische Staatsregierung versäumt hat, die Ungleichbehandlung von
Kulturbetrieben und Gastronomie in Bezug auf die Corona-Maßnahmen zu
beenden.»

Die Kulturbranche fordert schon seit längerer Zeit Lockerungen.
Theater-, Kino- und Konzertbesucher müssen nach der 2G-plus-Regel
geimpft oder genesen sein und zusätzlich einen negativen Corona-Test
vorlegen sowie eine Maske am Platz tragen. Zudem darf nur ein Viertel
der Plätze belegt werden. In der Gastronomie gelte dagegen die 2G
Regel ohne weitere Auflagen - das sei nicht nachvollziehbar, sagte
Reiter. Er verwies auch auf sehr gute Hygienekonzepte in
Kultureinrichtungen.

Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) hatte zuvor nach einer
Videoschalte des Kabinetts für kommende Woche in einigen Bereichen
eine Perspektive in Aussicht gestellt - wenn sich die Lage nicht
verschlechtere. So nannte er Kapazitätserweiterungen bei den
Zuschauerzahlen in Kultur und Sport, denkbar sei eine Anhebung der
Maximalauslastung auf 50 Prozent.