Nachfrage nach Corona-Impfungen in Thüringen gesunken

Erfurt (dpa/th) - In Thüringen ist die Nachfrage nach
Corona-Impfterminen nach Beobachtungen der Kassenärztlichen
Vereinigung zuletzt spürbar gesunken. Die regionalen Impfstellen
seien deswegen inzwischen nicht mehr so ausgelastet wie noch vor
wenigen Wochen, sagte der KV-Impfmanager Jörg Mertz am Montag der
Deutschen Presse-Agentur. Aktuell seien im Vergabeportal
impfen-thueringen.de 60 000 Impftermine verfügbar. «Wir könnten noch

mehr anbieten.» Angesichts der niedrigen Nachfrage sollen die von der
KV betriebenen Impfstellen in Thüringen am kommenden Samstag (22.
Januar) geschlossen bleiben.

Am Samstag des darauf folgenden Wochenendes (29. Januar) seien in den
Impfstellen auch wieder Impfungen ohne vorherige Terminvereinbarung
möglich, ergänzte ein KV-Sprecher. Auch in dieser Woche sind
außerhalb der Impfstellen landesweit ein Dutzend Impfaktionen ohne
Voranmeldung etwa in Bürger- oder Kulturhäusern geplant, wie aus
einer Übersicht der KV hervorgeht.

Dass die Nachfrage nach Impfungen aktuell sinkt, ist Mertz zufolge
auch in den Praxen niedergelassener Ärzte zu beobachten. Auch
bundesweit gebe es dieses Phänomen. Er könne sich vorstellen, dass
einige Impfwillige angesichts der Omikron-Welle darauf warten
wollten, bis der speziell auf diese Virusvariante angepasste
Impfstoff auf den Markt komme. Damit sei allerdings erst im April
oder Mai zu rechnen. Dies könne zu spät sein, um die aktuelle
Corona-Welle zu brechen, sagte Mertz.

In Thüringen liegt die Quote bei den Corona-Erstimpfungen nach Zahlen
des Robert Koch-Instituts bei mehr als 68 Prozent der Bevölkerung, im
Bundesdurchschnitt sind es 75,1 Prozent. Die Quote bei den
Zweitimpfungen liegt in Thüringen demnach bei mehr als 67 Prozent
(bundesweit 72,7 Prozent). 41,5 Prozent der Menschen im Freistaat
haben eine Auffrischungsimpfung erhalten, bundesweit sind es rund 47
Prozent.