Neue Corona-Regeln: Fitnessstudios hoffen auf späten Neujahrs-Boom

Der Januar ist traditionell einer der stärksten Monate für
Fitnessstudios. Die Anlagen dürfen gemäß der neuen Corona-Verordnung

wieder öffnen - und hoffen auf bessere Zeiten.

Leipzig (dpa/sn) - Die sächsischen Fitnessstudios dürfen unter
strengen Auflagen wieder öffnen - die Betreiber hoffen auf einen
späten Neujahrsboom. Mit Blick auf den Rest Deutschlands sei man
optimistisch, heißt es von der Kette FitX, die im Freistaat vier
Studios betreibt. «Die Zahl der Neuanmeldungen bleibt aufgrund der
Auflagen natürlich hinter den Zahlen zurück, die wir vor der Pandemie
hatten - wir merken aber trotzdem, dass die Menschen Lust auf Sport
haben», sagte eine Sprecherin. Die Erfahrung aus anderen
Bundesländern zeige, dass es ein paar Tage Eingewöhnung brauche -
dann pendelten sich die Besuchszahlen in den Studios aber wieder
recht schnell ein.

Die seit Freitag gültige Corona-Verordnung sieht für Fitnessstudios
im Freistaat die 2G-plus-Regel vor: Geimpfte und Genesene dürfen in
die Studios, wenn sie zusätzlich ein negatives Testergebnis oder eine
Booster-Impfung vorzeigen können. Ausgenommen von der Pflicht sind
etwa Personen, die erst in den vergangenen drei Monaten ihre
Zweitimpfung erhalten haben oder eine Infektion durchgemacht haben.

Für die Studiobetreiber und Mitglieder stelle die Regelung einen
Mehraufwand dar, sagte Pierre Geisensetter von der Studiomarken
RSG Group, zu der die Kette John Reed gehört. Der Januar sei
traditionell der umsatzstärkste Monat für die gesamte Fitnessbranche.
«Im Vergleich zu den Zahlen vor der Pandemie erkennen wir zum
jetzigen Zeitpunkt eine Veränderung der Nutzungszahlen unserer
Studios, die nicht wie sonst voll ausgelastet sind.» Sehr viele
Menschen wollten jedoch nicht auf Fitness und Bewegung verzichten.

Wie hoch die Mitgliederverluste der sächsischen Studios im
vergangenen Jahr waren, kann der Arbeitgeberverband deutscher
Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV) noch nicht beantworten. Zum
Stichtag 31. Dezember 2020 waren den Angaben zufolge 380 000 Menschen
Mitglieder einer Fitnessanlage - gut 90 000 weniger als im Vorjahr.
«Eine Erhebung im Sommer hat ergeben, dass die Fitnessstudios während
des Lockdowns durchschnittlich weitere 25 Prozent an Mitgliedern
verloren haben», teilte der Verband mit.

Besonders für die geschlossenen Betriebe in Sachsen sei die Lage
dramatisch. Mit den Schließungen oder hohen Auflagen sei
wirtschaftliches Arbeiten für die betroffenen Unternehmen kaum
möglich. Auch die Hilfsprogramme seien keine langfristige
Unterstützung.