Schulverweigerer - wegen Maske und Test nicht im Unterricht

Durch die Pandemie haben die Schulkinder im Unterricht viel verpasst.
Während die Schulen im Südwesten daran arbeiten, den Stoff
nachzuholen, ziehen manche Eltern ihre eigenen Konsequenzen.

Stuttgart (dpa/lsw) - Einige Eltern lassen ihre Kinder wegen der
Masken- und Testpflicht an baden-württembergischen Schulen nicht mehr
in den Unterricht. Eine Mutter im Ostalbkreis sei mit ihrem Kind
sogar ins Ausland gereist, um der Schulpflicht zu entgehen, sagte
Gerhard Brand, der Landesvorsitzende des Lehrerverbandes VBE. Die
Regierungspräsidien sprechen von Einzelfällen. Eine Statistik über
die Zahl abwesender Kinder und die Gründe dafür gibt es nicht.

Schon vor der Pandemie sei es vorgekommen, dass Eltern ihre Kinder
nicht mehr in die Schule schickten, heißt es übereinstimmend. Für
solche Fälle sei eine «Eskalationsleiter» eingerichtet, sagte ein
Sprecher des Kultusministeriums.

Zu Beginn stünden immer Gespräche zwischen den Eltern und der Schule.
Kommen die Kinder dann nicht zurück, kann die Kommune den Verstoß
gegen die Schulpflicht als Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld
ahnden. Um die Kinder wieder zurück an die Schule zu holen, kann das
jeweilige Regierungspräsidium laut Ministerium ein
Zwangsgeldverfahren einleiten.

Das Präsidium in Tübingen geht von zehn bis 15 Kindern aus, die den
Unterricht aufgrund der Masken- oder Testpflicht nicht besuchen. Im
Zuständigkeitsbereich Karlsruhe laufen nach Angaben der Sprecherin
zwölf Zwangsgeldverfahren, um abwesende Kinder zurück in den
Unterricht zu holen.

In Stuttgart seien drei Zwangsgeldverfahren eingeleitet. Auch beim
Regierungspräsidium Freiburg seien einzelne Kinder gemeldet, die
nicht mehr zur Schule kommen. Zwangsgeldverfahren gab es nach Angaben
des Sprechers zunächst nicht.