Lehrer kritisieren Schulministerin: Mangel an Corona-Vorsorge

Düsseldorf (dpa/lnw) - Mehrere Lehrerverbände in NRW werfen
Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) vor, angesichts steigender
Corona-Fallzahlen keine ausreichende Vorsorge für die Schulen zu
treffen. «Wenn Politik den Präsenzunterricht zum obersten Gebot
erklärt, muss sich das deutlich in kurz- und langfristigen Maßnahmen
widerspiegeln», sagte Stefan Behlau, der Landesvorsitzende des
Verbands Bildung und Erziehung, der «Rheinischen Post» (Montag).

Die NRW-Landesvorsitzende der GEW, Ayhan Celik, betonte: «Uns besorgt
sehr, dass es zum Präsenzunterricht keinen Plan B gibt.» So bestehe
durch steigende Quarantänefälle die Gefahr eines ungesteuerten
Wechsels vieler Schulen in den Distanzunterricht. Der
Landesvorsitzende des Lehrerverbands NRW, Andreas Bartsch, fordert
vom Schulministerium einen Schwellenwert, ab dem Distanzunterricht
erfolgen soll. Nur dann seien Schulleiter handlungsfähig. «Dieser
Wert kann bei 1000 liegen», sagte Bartsch.

Das Schulministerium sieht dem Bericht zufolge noch keine Gefahr für
den Präsenzunterricht. Nach Angaben des Ministeriums nahmen lediglich
1,83 Prozent aller Lehrkräfte (2774 Pädagogen) aufgrund der Pandemie
nicht am Präsenzbetrieb teil. Oberstes Ziel der Landesregierung und
des Ministeriums für Schule und Bildung sei es, die Schulen
offenzuhalten und den Präsenzunterricht zu sichern, hieß es.