Tausende bei Protestaktionen gegen niederländische Corona-Politik

Amsterdam (dpa) - In Amsterdam sind am Sonntag erneut Tausende
Menschen zusammengekommen, um gegen die Corona-Politik der
niederländischen Regierung zu protestieren. Auf Spruchbändern hieß es

unter anderem «Rückkehr zur Normalität jetzt!», «Wir haben die L
ügen
satt» und «Kein 2G». An den Protestaktionen beteiligten sich auch
Bauern, die mit mehreren Traktoren nach Amsterdam gekommen waren, wie
die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete.

Zu den Demonstrationen in mehreren Vierteln Amsterdams sowie auf dem
zentralen Platz vor dem Rijksmuseum hatte die Aktionsgruppe
«Nederland in Verzet» («Niederlande im Widerstand») aufgerufen. Dam
it
sollte an die als «Kaffeeschlacht» bezeichneten gewalttätigen
Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten am 17.
Januar vorigen Jahres erinnert werden. Die seinerzeit oft verbotenen
Corona-Demos waren von den Veranstaltern als gemeinsames öffentliches
«Kaffeetrinken» deklariert worden.

Die Behörden der niederländischen Hauptstadt erklärten die
betroffenen Gegenden am Sonntag zu Sicherheitszonen. Dadurch erhielt
die Polizei die Befugnis, Personen präventiv zu durchsuchen. Laut ANP
befürchtete sie, dass einige Teilnehmer Feuerwerkskörper oder Waffen
bei sich haben. Bürgermeisterin Femke Halsema appellierte an die
Demonstranten, sich an die Corona-Regeln zu halten; anderenfalls
werde die Polizei eingreifen.

Nach fast vier Wochen hob die Regierung in Den Haag am Freitag einen
strengen Corona-Lockdown teilweise auf. Geschäfte, Friseure und
Sportclubs sowie Hochschulen dürfen wieder öffnen. Jedoch müssen
Gaststätten, Museen, Theater und Kinos weiter geschlossen bleiben.