Verband: Hohe Corona-Zahlen sorgen für Probleme in Nord-Wirtschaft

Die Virusvariante Omikron lässt die Corona-Zahlen im Norden in die
Höhe steigen. Zahlreiche Menschen sind mittlerweile selbst infiziert
oder in Quarantäne - mit immensen Folgen für die Wirtschaft.

Rendsburg (dpa/lno) - Die rasant steigenden Corona-Infektionszahlen
verursachen in der norddeutschen Wirtschaft immer größere Probleme.
«In einigen Fällen dauert es nur noch wenige Tage, bis die Produktion
erheblich beeinträchtigt ist oder vollständig ausfällt», sagte ein

Sprecher der Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und
Schleswig-Holstein) (UV Nord). Viele Unternehmen planten bereits
Schichten um, da Mitarbeiter infiziert oder in Quarantäne seien.

Man sei alarmiert, sagte der Sprecher. Insbesondere bei Unternehmen
der kritischen Infrastruktur oder bei der Nahrungsmittelherstellung
gebe es große Anstrengungen, die Produktion aufrechtzuerhalten. Die
Betriebe benötigen zur Bewältigung der Krise den Angaben nach aber
eine Anpassung der Arbeitszeitregelungen. Das habe man auch bereits
bei der Politik angeregt. «Nur so haben wir im Fall der Fälle die
Flexibilität, die wir benötigen», sagte der Sprecher.

Die erneuten Probleme treffen die norddeutsche Wirtschaft in einer
Situation, die wegen des herrschenden Materialmangels ohnehin sehr
angespannt ist. Rund 82 Prozent der vom Münchner Ifo-Institut im
Dezember befragten Firmen klagten über Engpässe und Probleme bei der
Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen - so viele wie noch nie.
Zugleich sah sich laut Ifo im Dezember jedes siebte Unternehmen in
Deutschland durch die Corona-Pandemie in seiner Existenz bedroht.

Der Spitzenverband UV Nord vertritt nach eigenen Angaben 107 Verbände
aus allen Bereichen der Wirtschaft. Diese Verbände vertreten in
beiden Bundesländern wiederum die Interessen von mehr als 66 000
Unternehmen mit rund 1,75 Millionen Beschäftigten.