Lauterbach: «Uns drohen in Deutschland sehr schwere Wochen»

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor
einer hohen Zahl an Toten und massiven Einschränkungen bei
Krankenhausbehandlungen in der aktuellen Corona-Welle mit der hoch
ansteckenden Omikron-Variante. «Uns drohen in Deutschland sehr
schwere Wochen», sagte der SPD-Politiker der «Bild am Sonntag». «Wi
r
dürfen uns mit Blick auf die aktuell sinkenden Krankenhauszahlen
insbesondere auf den Intensivstationen nicht in Sicherheit wiegen.»

Die Situation in den Kliniken werde sich wieder verschärfen, sagte
er. Momentan erkrankten vor allem die Jüngeren, die viele Kontakte
hätten. Wenn sich die Älteren infizierten, werde die Zahl der
Klinikeinweisungen wieder steigen. «Da kann es, je nach Entwicklung,
nicht nur bei den Intensivstationen knapp werden, sondern auch auf
den normalen Stationen. Es droht die Schließung ganzer Abteilungen»,
so Lauterbach. «Eine Durchseuchung bedeutet, dass Hunderttausende
schwer krank werden und wir wieder viele Tausend Corona-Tote beklagen
müssen.»

Ob die derzeit geltenden Maßnahmen ausreichen, werde sich bei der
nächsten Konferenz der Ministerpräsidenten am 24. Januar entscheiden.
Schulschließungen oder einen Lockdown lehnt Lauterbach jedoch ab. Er
bevorzugt einen anderen Weg: «Ich halte aus medizinischen Gründen
viel davon, bei den Booster-Anreizen nachzulegen. Also dass es einen
noch größeren Unterschied macht, ob ich die dritte Impfung habe oder
nicht.»