Viele freie Stellen in Pflegeberufen

Angesichts der Pandemie sind Menschen, die im Gesundheits- und
Sozialwesen arbeiten, noch mehr gefragt. Ab März soll in bestimmten
Einrichtungen eine Impfung gegen das Coronavirus Pflicht sein. Was
heißt das für den Arbeitsmarkt?

Halle (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt spitzt sich der Mangel an
Beschäftigten in der Pflege nach Ansicht von Arbeitsmarktexperten zu.
Landesweit waren im Dezember 2021 bei den Arbeitsämtern in der
Altenpflege 708 offene Stellen gemeldet. In der Gesundheits- und
Krankenpflege waren 346 Stellen frei, wie ein Sprecher der
Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für
Arbeit mitteilte. Zudem sei der Zeitraum, in dem Stellen besetzt
werden konnten, größer geworden. So waren in Sachsen-Anhalt 2021 im
Schnitt in der Altenpflege gemeldete Stellen 245 Tage vakant. Das sei
ein Plus von 45 Tagen im Vergleich zu 2020. In der Gesundheits- und
Krankenpflege betrug 2021 die Vakanzzeit 176 Tage, 41 Tage mehr als
im Jahr zuvor.

Der Zeitplan für die mögliche Einführung einer allgemeinen
Impfpflicht in Deutschland ist weiter offen. Eine erste begrenzte
Corona-Impfpflicht wurde Mitte Dezember 2021 beschlossen:
Beschäftigte in Einrichtungen mit schutzbedürftigen Menschen wie
Kliniken und Pflegeheime müssen bis 15. März 2022 nachweisen, dass
sie gegen das Coronavirus geimpft oder genesen sind.

Unklar ist laut Arbeitsmarktexperten, ob sich deshalb Menschen
arbeitssuchend gemeldet haben. Die Statistik gebe keine Auskunft
darüber, aus welchen Gründen sich Jemand auf Jobsuche begebe, sagte
der Sprecher. Es sei also offen, ob sich unter Umständen mehr
Menschen arbeitsuchend gemeldet haben, weil sie sich nicht impfen
lassen wollen, ob ihre Arbeitsverträge auslaufen oder ob sie sich aus
unterschiedlichen Gründen beruflich neu orientieren wollen.