Linke fordert Corona-Armutsgipfel und Zuschlag für Hartz-IV-Bezieher

Berlin (dpa) - Wegen der Lasten der Pandemie für Arme verlangt die
Linke einen Corona-Sozialgipfel und einen Krisenzuschlag von 100 Euro
für Hartz-IV-Empfänger. Die Forderung richtete der Parlamentarische
Geschäftsführer der Linken-Fraktion im Bundestag, Jan Korte, in einem
Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

«Arme Menschen sind in jeder Hinsicht am meisten durch die Pandemie
betroffen», heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen
Presse-Agentur vorliegt. Sie hätten ein höheres Risiko, an Corona zu
erkranken und zu sterben. Die Armut sei während der Pandemie
gewachsen, während Hilfen wie Tafeln oder Sozialkaufhäuser zeitweise
weggebrochen seien. 230 000 Menschen sei im vergangenen Jahr der
Strom abgestellt worden. Steigende Preise für Lebensmittel und
Energie verschlimmerten die Lage.

«In meinen Bürgerbüros im Wahlkreis Anhalt melden sich derzeit so
viele verzweifelte Menschen wie noch nie, die sagen, dass sie mit dem
Geld, das ihnen zur Verfügung steht, nicht mehr über die Runden
kommen», schrieb Korte. Deshalb solle Scholz den Hartz-Krisenzuschlag
veranlassen. Der «Corona-Armutsgipfel» mit Experten und Verbänden
solle dazu dienen, «sich einen Überblick über die gravierenden
Probleme der 13 Millionen armen Menschen in Deutschland zu
verschaffen».