Corona-Inzidenz im Südwesten wieder über 500 - Ausgangsbeschränkungen

Omikron grassiert auch in Baden-Württemberg und lässt die
Corona-Zahlen in die Höhe schnellen. Für manche Menschen hat das nun
unmittelbar Folgen.

Stuttgart (dpa/lsw) - Nach mehr als einem Monat ist die
Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in
Baden-Württemberg wieder über die 500er-Marke gestiegen. Am Freitag
teilte das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mit, dass sich in den
vergangenen sieben Tagen landesweit 519,4 Menschen je 100 000
Einwohner nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt hätten (Stand
16.00 Uhr). Zuletzt hatte der Wert am 8. Dezember über 500 gelegen.

Der Grenzwert ist wichtig, weil bei zweimaligem Überschreiten infolge
in den Regionen schärfere Maßnahmen ergriffen werden. So verkündeten

unter anderem die Städte Mannheim, Karlsruhe, Heidelberg und Ulm
sowie die Landkreise Ravensburg, Biberach, Rastatt, Waldshut und
Schwarzwald-Baar, dass ab Samstag Ausgangsbeschränkungen zwischen
21.00 und 5.00 Uhr für Nichtgeimpfte und Nichtgenesene gelten.
Ausnahmen gibt es, wenn triftige Gründe vorliegen - wie Arbeit oder
der Besuch von Lebenspartnern. Über 500 liegt die Inzidenz nach
Angaben des Landesgesundheitsamts nunmehr in 24 der 44 Stadt- und
Landkreise.

Auch der Protest gegen die Politik zur Eindämmung der Pandemie hält
an. So gingen etwa in Ulm am Freitagabend wieder Menschen
unangemeldet auf die Straße. Zahlen nannte eine Polizeisprecherin
zunächst nicht. Die Lage sei ruhig. Gleiches galt den Angaben zufolge
für eine angemeldete Demonstration von Medizinstudierenden der
Universität Ulm zur Unterstützung der Corona-Maßnahmen.

Die landesweite Hospitalisierungsinzidenz blieb nach Angaben des
Gesundheitsamts bei 3,1. Sie steht für die Zahl der
Corona-Infizierten pro 100 000 Einwohner, die innerhalb einer Woche
in Kliniken aufgenommen werden. Die Zahl der Covid-19-Patienten und
-Patientinnen auf Intensivstationen im Südwesten sank binnen eines
Tages um 6 auf 372. Vor einer Woche waren es 441 Menschen gewesen.

Seit Beginn der Pandemie verzeichnete das Landesgesundheitsamt
1 113 269 bestätigte Infektionsfälle. Das waren 9824 mehr als am
Donnerstag. 13 415 Erkrankte starben laut Mitteilung an oder im
Zusammenhang mit Sars-CoV-2. Das waren 30 mehr als am Vortag. 967 853
Infizierte gelten nach Schätzungen als genesen, plus 5622.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist die Omikron-Variante
seit der ersten Januarwoche für den Großteil der neuen
Infektionsfälle im Südwesten verantwortlich. In der Woche bis zum 9.
Januar lag der Anteil der mittels variantenspezifischem PCR-Test
untersuchten Proben bei 62 Prozent, wie aus den Daten des
Landesgesundheitsamts hervorgeht. Da sich die Variante schnell
ausbreitet, dürfte der aktuelle Anteil bereits deutlich höher sein.

8 043 263 Menschen im Südwesten oder 81,7 Prozent derjenigen, denen
eine Impfung empfohlen wird, sind den Angaben zufolge inzwischen
mindestens einmal geimpft. Eine Auffrischimpfung (Booster) hätten
5 151 351 erhalten, was einem Anteil von 52,3 Prozent entspreche.