Wehrle sieht Notwendigkeit zum Sparen beim FC - Kritik an Politik

Köln (dpa) - Der scheidende Geschäftsführer Alexander Wehrle hat den

Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln zu einem schmerzhaften Sparkurs
ermahnt. «Die nächsten Jahre müssen wir den Gürtel enger schnallen
»,
sagte Wehrle im Interview des «Kölner Stadt-Anzeigers», das am
Freitagabend veröffentlicht wurde. Dabei wird der 46-Jährige den FC
bereits spätestens im April verlassen und zum Liga-Konkurrenten VfB
Stuttgart wechseln.

Grund für Wehrles Prognose ist die Coronavirus-Pandemie, durch die
der FC bereits «85 Millionen Euro Umsatz verloren» habe. «Wir müsse
n
bereits jetzt eine Landesbürgschaft zurückführen, haben erhebliches
Fremdkapital angesammelt und mussten künftige Sponsoring-Einnahmen
vorziehen», sagte Wehrle, der zudem kein Verständnis für die
aktuellen Corona-Maßnahmen in Nordrhein-Westfalen hat.

Dass die Kölner am Samstag gegen den FC Bayern München (15.30 Uhr)
wieder vor Zuschauern - allerdings nur 750 - spielen dürfen, sorgt
für Unverständnis bei Wehrle. Die sei «völlig unverhältnismäß
ig».
«Wir haben ein schlüssiges, seit Monaten bewährtes Hygienekonzept.
Dann möchte ich mal rational erklärt bekommen, warum es nicht möglich

sein soll, mindestens 15 000 Zuschauer zuzulassen», sagte Wehrle
weiter. In den vergangenen Tagen hatten sich bereits einige
Club-Funktionäre aus Nordrhein-Westfalen ähnlich geäußert.