Bundesregierungs-Krisenstabschef hält Omikron-Welle für beherrschbar

Potsdam (dpa) - Der Leiter des Corona-Krisenstabes der
Bundesregierung, Generalmajor Carsten Breuer, hat sich zuversichtlich
gezeigt, dass ein Bollwerk gegen die Omikron-Welle errichtet werden
kann - auch mit mehr Impfungen. «Die Welle - man muss inzwischen
eigentlich eher von einer Wand reden, auf die wir uns einstellen -
ist beherrschbar», sagte Breuer am Freitag in Potsdam. «Sie wird uns
vermutlich für zwei bis fünf Wochen treffen, wir können es nicht im
Moment genauer vorhersagen, wir kennen auch die Wucht nicht. (...)
Wir können uns aber darauf einstellen und wir können uns darauf
vorbereiten - jeder von uns. Eine der Vorbereitungen ist nach wie vor
das Impfen.»

Der Krisenstabschef rief die Bundesbürger zum Impfen auf. «Es kommt
nicht nur darauf an, dass man auf der einen Seite die Impflogistik
hat, sondern es kommt auf der anderen Seite auch darauf an, dass
Menschen sich impfen lassen wollen», sagte Breuer nach einem Treffen
mit Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in Potsdam.
Im Gespräch ist eine mögliche allgemeine Impfpflicht, dagegen gibt es
allerdings zahlreiche Proteste.

Das Ziel der Bundesregierung von weiteren 30 Millionen Impfungen bis
Ende Januar ist für Breuer ambitioniert, aber machbar. «Nur dann,
wenn man ambitionierte Ziele hat, kann man wirklich auch zu
Höchstleistungen auflaufen», sagte er. «Eine solche Höchstleistung

ist, die nächsten 30 Millionen zu impfen. (...) Aber das was zählt,
ist wirklich jeder Piks im Oberarm.» Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte
Mitte November ein Ziel von 30 Millionen Impfungen bis Jahresende -
später bis Weihnachten - ausgegeben. Das ist erreicht. Danach gab er
das Ziel weiterer 30 Millionen Impfungen bis Ende Januar aus.
Inzwischen geht es aber nicht mehr ganz so schnell wie im vergangenen
Jahr. Rund 60 Millionen Menschen gelten laut Robert Koch-Institut als
vollständig geimpft.

Woidke dankte dem Krisenstabs-Leiter für dessen Unterstützung bei der
Impfkampagne und bei der Vorbereitung des Schutzes der kritischen
Infrastruktur auf eine Omikron-Welle. «Wir haben einen guten
Vorbereitungsstand, aber wir erwarten noch mit großer Spannung, was
da auf uns zuläuft», sagte der Ministerpräsident. Es gehe um den
Schutz der Krankenhäuser, aber auch zum Beispiel von Logistikketten.