Auffrischungsimpfungen in Schleswig-Holstein über 50-Prozent-Marke

Schleswig-Holstein hat ein im Bundesvergleich hohes Tempo bei den
Auffrischungsimpfungen. Gleichzeitig verbreitet sich die
Omikronvariante des Coronavirus weiter. Auch bei der Inzidenz belegt
der Norden einen vorderen Platz.

Kiel (dpa/lno) - Bei weiter steigenden Infektionszahlen kommt die
Corona-Impfkampagne in Schleswig-Holstein voran. Inzwischen hat mehr
als jeder Zweite eine Auffrischungsimpfung erhalten. Die Quote lag
nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am Freitag (8.00 Uhr)
bei 50,7 Prozent. Dabei beträgt die Quote in der Altersgruppe 60 und
älter 76,5 Prozent. Bei den 18- bis 59-Jährigen haben 50,4 Prozent
eine Auffrischungsimpfung erhalten und bei den 12- bis- 17-Jährigen
sind es 10,5 Prozent.

Schleswig-Holstein verzeichnet aktuell den zweithöchsten Wert bei
Auffrischungsimpfungen in Deutschland nach dem Saarland mit 54,8
Prozent. Bundesweit gibt das RKI einen Wert von 45,9 Prozent an.

Vollständig geimpft sind nach RKI-Angaben im nördlichsten Bundesland
77,0 Prozent der Bevölkerung. Mindestens eine Impfung haben 78,6
Prozent erhalten.

Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen
stieg in Schleswig-Holstein auf einen Höchstwert. Am Donnerstag waren
es 4317 - nach 3739 am Mittwoch und 3470 am Donnerstag vor einer
Woche, wie aus den Daten der Landesmeldestelle in Kiel hervorgeht.
Die Sieben-Tage-Inzidenz erreichte am Donnerstag den Wert von 664,3.
Am Vortag hatte die Zahl neuer Infektionen je 100 000 Einwohner
binnen sieben Tagen 655,4 betragen, am Donnerstag vor einer Woche
458,0. Im Vergleich mit den übrigen Bundesländern liegt
Schleswig-Holstein bei der Sieben-Tage-Inzidenz laut dem Robert
Koch-Institut weiter an dritter Stelle hinter Bremen und Berlin.

Die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz, die
angibt, wie viele Corona-Kranke je 100 000 Menschen innerhalb einer
Woche in Kliniken kamen, stieg von 3,54 auf 3,78. In den
Krankenhäusern lagen 250 an Covid-19 erkrankte Patienten, 5 weniger
als am Vortag. 57 Patienten wurden auf Intensivstationen behandelt
(-1) und unverändert 41 von ihnen beatmet. Ein weiterer Mensch starb
im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion, so dass die
Gesamtzahl der Toten seit Beginn der Pandemie auf 1909 stieg.

Nachdem lange Lübeck an der Spitze stand, hat nun der Kreis Segeberg
die höchste Sieben-Tage-Inzidenz im Land - sie lag bei 959,7. In
Lübeck sank sie binnen eines Tages von 1009,5 auf 876,7. Die
niedrigste Inzidenz in Schleswig-Holstein hatte weiter der Kreis
Stormarn mit 392,7.