Notfall-Plan für Kinderbetreuung bei hohen Infektionszahlen

Schwerin (dpa/mv) - Krippen und Kitas in Mecklenburg-Vorpommern
sollen auch bei hohen Corona-Infektionszahlen geöffnet bleiben, doch
baut das zuständige Bildungsministerium für Extremlagen vor.
Gemeinsam mit dem Kita-Expertenrat, dem auch Elternvertreter
angehören, sei ein Notfall-Plan erarbeitet worden, teilte das
Ministerium am Freitag mit. Dieser umfasse insbesondere Maßnahmen bei
vielen erkrankten Erzieherinnen und Erziehern.

Bei akutem Personalmangel sollen demnach nur noch Kinder, deren
Eltern für das Aufrechterhalten der kritischen Infrastruktur zwingend
notwendig sind, betreut werden. Dazu zählen unter anderem
medizinisches Personal und Mitarbeiter von Energie- und
Wasserversorgern. Die Entscheidung über eine solche prioritäre
Betreuung sollen die Träger der Einrichtung jeweils im Einvernehmen
mit dem örtlichen Träger der Jugendhilfe treffen, hieß es.

Mit dieser Erweiterung des bereits geltenden Kita-Stufenplans
reagiert das Ministerium auf den erwarteten rapiden Anstieg der
Infektionszahlen durch die neue Corona-Variante Omikron. «Wir legen
einerseits Wert auf die Betreuung und Förderung der Kinder,
andererseits ist uns natürlich der Gesundheitsschutz aller
Beteiligten gleich wichtig», betonte Bildungsministerin Simone
Oldenburg (Linke). «Mit dem nun erweiterten Stufenplan sind wir auf
viele Szenarien vorbereitet, hoffen aber, dass sie nicht alle
eintreten werden», so Oldenburg weiter.

Laut Ministerium besuchen landesweit etwa 111 000 Kinder eine Kita
oder Krippe, etwa 4000 werden von Tagesmüttern betreut. Nach Angaben
des Landesamtes für Gesundheit und Soziales waren am Donnerstag im
Nordosten 43 Erzieher und 112 Kita-Kinder nachweislich mit Corona
infiziert. Wie die Kitas waren zuvor bereits die Schulen im Land in
die Lage versetzt worden, regional und unabhängig von der Farbe der
Corona-Ampel auf die spezielle Lage vor Ort reagieren zu können.