Trotz Corona: Hunderttausende baden in heiligem Fluss in Indien

Neu Delhi (dpa) - Trotz steigenden Corona-Zahlen sind Hunderttausende
Pilgerinnen und Pilger in Indien zum heiligen Fluss Ganges gereist,
um dort ein heiliges Bad zu nehmen. Viele von ihnen trugen in dem
Ort, wo die heiligen Flüsse Ganges und Yamuna im Bundesstaat Uttar
Pradesh zusammenkommen, keine Masken und waren dicht beieinander, wie
Fernsehbilder am Freitag zeigten. Bei dem wichtigen hinduistischen
Fest wollen sie mit dem Bad ihre Sünden wegwaschen und einem Zustand
der Befreiung näherkommen. Alle Festteilnehmenden müssten negative
PCR-Tests vorweisen, berichtete der örtliche Fernsehsender NDTV.
Religion spielt in dem mehrheitlich hinduistischen Land eine wichtige
Rolle für viele Menschen.

Zuvor hatten Ärzte aus Sorge vor einem Superspreader-Event versucht,
die Veranstaltung gerichtlich zu stoppen - vergeblich. Vor rund einem
Jahr hatte es kurz vor einer heftigen und tödlichen Delta-Welle ein
ähnliches Fest mit Bad im Ganges gegeben. Zuletzt waren die
Corona-Zahlen im Land wieder stark angestiegen. Am Freitag meldete
das Gesundheitsministerium in Neu Delhi 264 000 Neuinfektionen
innerhalb eines Tages.