Corona-Inzidenz in Niedersachsen erreicht Rekordwert

Das Coronavirus breitet sich unter dem Einfluss der Omikron-Variante
weiter rasant aus. Hoffnung macht aber der Blick in die Krankenhäuser
- und auch die Booster-Kampagne kommt in Niedersachsen gut voran.

Hannover (dpa/lni) - Die Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen haben
mit der Omikron-Welle einen neuen Höchststand erreicht. Die Inzidenz
lag am Freitag bei 380,8 und damit so hoch wie noch nie, wie ein
Sprecher des Gesundheitsministeriums mitteilte. Der Wert gibt an, wie
viele Menschen pro 100 000 Einwohner sich binnen einer Woche mit dem
Coronavirus infiziert haben. Am Vortag betrug der Wert 362,6.

Auf regionaler Ebene überschritt erstmals im Land eine Kommune die
Inzidenz von 1000: In der Stadt Delmenhorst lag der Sieben-Tage-Wert
am Freitag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 1052,9.
Omikron stelle mit Blick auf die Infektionen alles in den Schatten,
was bisher während der Pandemie da gewesen sei, sagte der
Ministeriumssprecher. Allerdings zeichne sich ab, dass die
Krankheitsverläufe oft milder seien als bei den früheren Varianten.

Insgesamt wurden in Niedersachsen 6457 neue Covid-19-Infektionen und
22 weitere Todesfälle gezählt. Die Krankenhausindikatoren
verschlechterten sich indes nicht. Die Hospitalisierungsinzidenz
blieb wie am Vortag bei 4,7. Sie gibt an, wie viele
Covid-19-Patienten innerhalb von sieben Tagen pro 100 000 Einwohner
in den Krankenhäusern aufgenommen wurden. Die Auslastung der
Intensivbetten mit Covid-19-Patienten sank von 6,5 auf 6,3 Prozent.
Nach Angaben der Landesregierung sind die Intensivpatienten
mehrheitlich nicht gegen das Coronavirus geimpft.

Die Auffrischungsimpfung, den sogenannten Booster, hat laut RKI
mittlerweile jeder zweite Niedersachse erhalten (50,4 Prozent). Höher
liegt die Booster-Impfquote nur im Saarland und in
Schleswig-Holstein. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bezeichnete
das Erreichen der 50-Prozent-Marke als «wichtiges Etappenziel im
Kampf gegen die Omikron-Variante» und rief alle ohne ausreichenden
Impfschutz erneut dazu auf, sich rasch einen Impftermin zu holen.

Die zunächst als «Weihnachtsruhe» bezeichneten Corona-Regeln des
Landes sollen derweil als «Winterruhe» bis mindestens 2. Februar
verlängert werden. Am Samstag soll dafür eine neue Verordnung in
Kraft treten, mit der auch die tägliche Testpflicht für ungeimpfte
Schülerinnen und Schüler bis Ende Januar verlängert wird. Die
endgültige Änderungsverordnung lag am Freitagmittag aber noch nicht
vor.