Omikron-Welle: Viele Kliniken müssen Operationen weiter verschieben

Es war nur ein kurzes Durchatmen. Die Omikron-Variante lässt die
Corona-Zahlen gerade wieder rapide steigen. Wieder droht Bayerns
Kliniken Überlastung. Und wieder müssen Patienten mit aufschiebbaren
Operationen warten.

München (dpa/lby) - Wegen steigender Corona-Infektions-Zahlen müssen
Dutzende Krankenhäuser in Bayern unter medizinischen Aspekten
aufschiebbare Behandlungen aussetzen. In sechs der sieben bayerischen
Regierungsbezirke gelten entsprechende Anweisungen. Damit solle die
stationäre Versorgung von Notfällen und Covid-19-Patienten
sichergestellt werden, hieß es. Medizinisch dringliche Eingriffe wie
Herz- oder Tumor-Operationen seien aber weiter möglich.

Die rechtliche Grundlage für den Erlass dieser Maßnahmen hatte die
Staatsregierung geschaffen. Betroffen sind vor allem
Covid-19-Schwerpunktkrankenhäuser, die vorrangig die Versorgung von
Corona-Patienten übernehmen.

In Oberbayern, Niederbayern, Schwaben, Mittelfranken, Oberfranken und
zuletzt auch in der Oberpfalz verlängerten die Regierungen ihre
entsprechenden Anordnungen bis zum 31. Januar. Bereits im November
hatten die Regierungsbezirke die betreffenden Kliniken angewiesen,
medizinisch nicht sofort notwendige Operationen zu verschieben.

Nur die Regierung von Unterfranken hat die Anordnung vorerst nicht
verlängert. Nach derzeitiger Lage könne die Patientenversorgung in
den Krankenhäusern hinreichend sichergestellt werden, hieß es aus
Würzburg.

Bei den verschobenen Eingriffen geht es etwa um nicht dringliche
Krebsoperationen und orthopädische Eingriffe wie das Einsetzen eines
künstlichen Hüftgelenks. Nicht zuletzt sollen Intensivstationen nicht
voll belegt sein, damit nach Herzinfarkten, Schlaganfällen, schweren
Unfällen, Bränden und anderen Unglücken Betten für Akut-Patienten
frei sind.

Die Corona-Inzidenz in Bayern steigt weiter. Am Donnerstag meldete
das Robert Koch-Institut einen Wert von 420,2 Neuinfektionen pro 100
000 Einwohner binnen sieben Tagen, gut 45 mehr als noch am Vortag.
Auf den Intensivstationen sank die Zahl der Corona-Patienten aber
leicht. Das Divi-Intensivregister meldete am Donnerstagmorgen (Stand
7.05 Uhr) 457 Corona-Patienten auf Intensivstationen im Freistaat, 31
weniger als noch am Mittwoch. 297 davon mussten invasiv beatmet
werden.