Land Bremen weiterhin Spitzenreiter bei Corona-Ansteckungsrate

In kleinsten Bundesland häufen sich die Corona-Infektionen. Besonders
betroffen ist die Stadt Bremen. Der Anstieg bringt auch Testlabors an
ihre Grenzen.

Bremen (dpa/lni) - In der Omikron-Welle des Coronavirus steigt die
Ansteckungsrate im Bundesland Bremen weiter steil an. Das Robert
Koch-Institut (RKI) wies für Donnerstag (Stand 3.22 Uhr) eine
Inzidenz von 1349,2 für das kleinste Bundesland aus - nach 1296,8 am
Vortag. Berechnet wird, wie viele bestätigte Neuinfektionen es auf
100 000 Menschen in einer Woche gibt. Die Bremer Inzidenz lag weit
vor dem zweithöchsten Wert in Berlin (918,6). Deutschlandweit betrug
die Sieben-Tages-Inzidenz am Donnerstag 427,7.

Nach RKI-Angaben gab es im Bundesland Bremen 1809 bestätigte neue
Ansteckungen. Mit einem weiteren Todesfall stieg die Gesamtzahl seit
Ausbruch der Pandemie auf 614 Tote.

Wegen der hohen Ansteckungszahlen werden auch die Kapazitäten für
PCR-Tests knapper. Die Nachfrage sei gestiegen, sagte ein Sprecher
des Gesundheitsressorts. «Aus den Bremer Laboren erhalten wir in den
vergangenen Tagen vermehrt die Rückmeldung, dass die Bearbeitungszeit
eines PCR-Tests durchaus auch 36 bis 48 Stunden betragen kann.»

Deshalb habe man die Testzentren gebeten, bei roten Warnungen in der
Corona-Warn-App nicht gleich einen PCR-Test zu machen, sondern zuerst
einen Schnelltest. Auch die Tests auf Virusvarianten würden
eingestellt. «Damit bleiben mehr Kapazitäten für reguläre PCR-Tests

Hintergrund sei, «dass wir in Bremen bereits eine nahezu vollständige
Verbreitung von Omikron haben», sagte der Sprecher.

In dem Zwei-Städte-Staat ist das größere Bremen mit 566 000
Einwohnern besonders betroffen. Dem Bremer Gesundheitsressort zufolge
lag die Sieben-Tage-Inzidenz der Infektionen in der Stadt bei 1437,7
(Stand Mittwoch 16.00 Uhr). Die Hospitalisierungsinzidenz wurde mit
15,7 angegeben - so viele von 100 000 Einwohnern sind binnen einer
Woche mit einer Corona-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert worden.

In der Stadt Bremen galt deshalb die neu eingeführte Warnstufe vier.
Dabei sind Gastronomie, Kultur und Sport im Grundsatz nur für
Geimpfte und Genesene mit zusätzlichem Test (2G plus) zugänglich. In
Bremerhaven liegen die Werte für Ansteckungen und
Krankenhauseinweisungen niedriger. Dort gilt die Warnstufe zwei mit
weniger Auflagen.