Durchsuchungen wegen mutmaßlich falscher Impfbescheinigungen

Donauwörth (dpa) - Die Polizei hat in Bayern, Baden-Württemberg,
Hessen und Nordrhein-Westfalen Wohnungen von mehr als 100 Menschen
durchsucht, die sich falsche Impfbescheinigungen besorgt haben
sollen. Die Ermittler stellten bei der Aktion, die am frühen
Donnerstagmorgen begann, unter anderem Impfausweise und Smartphones
sicher. Zudem wurde bei Beschuldigten Blut entnommen, um den
Impfstatus zu klären, wie ein Sprecher der Polizei erklärte.

Ausgangspunkt der Durchsuchungen ist der Fall eines Hausarztes im
bayerischen Landkreis Donau-Ries, der Scheinimpfungen verabreicht und
Impfbescheinigungen ohne Impfung ausgestellt haben soll. Die
Durchsuchungen richten sich nun gegen Verdächtige, die den Arzt
bewusst aufgesucht haben sollen, um eine Impfung bescheinigt zu
bekommen, ohne sich impfen zu lassen. Gegen sie wird laut Polizei
wegen der Beihilfe beziehungsweise Anstiftung zum Ausstellen
unrichtiger Gesundheitszeugnisse und deren Verwendung ermittelt.
Außerdem stünden Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz im Raum.

Gegen den Arzt wurde zwischenzeitlich ein Berufsverbot verhängt.

Bei den Durchsuchungen waren mehr als 200 Beamte im Einsatz, zunächst
verliefen sie nach Angaben eines Polizeisprechers friedlich.