Ministerium hält Impfen in Apotheken weiter für sinnvoll

In Thüringen sind Impftermine nun wieder viel leichter zu haben, als
noch Ende November. Trotzdem sollen nun auch Apotheker in die
Impfkampagne einbezogen werden. Aber braucht es das überhaupt noch?

Erfurt (dpa/th) - Die Einbindung von Apotheken in die Thüringer
Impfkampagne hält das Gesundheitsministerium trotz bereits großer
Impfkapazitäten weiter für sinnvoll. «Es geht darum, möglichst viel
e
und niedrigschwellige Angebote zu schaffen», sagte eine Sprecherin
der Deutschen Presse-Agentur. Gerade Apotheken seien Orte, in die
manche Menschen vielleicht eher gingen, als in ein Impfzentrum,
erklärte sie. Wichtig sei auch, bleibende Strukturen zu schaffen.

Bund und Länder hatten Anfang Dezember beschlossen, auch Apotheken in
die Impfkampagne einzubeziehen. Die erforderliche Änderung der
Impfverordnung ist am Montag im Bundesanzeiger veröffentlicht worden
und am Dienstag in Kraft getreten. Der Deutsche Apothekerverband
rechnet mit einem Impfstart spätestens in zwei Wochen.

In Thüringen sind Impfungen derzeit deutlich leichter zu bekommen,
als noch Ende November, als die Boosterkampagne richtig Fahrt
aufnahm. Damals waren Termine besonders für die größeren Städte auf

dem Portal www.impfen-thueringen.de teils auf Wochen ausgebucht. In
der Folge wurden die Impfkapazitäten in Thüringen erweitert.
Mittlerweile sind Termine meist innerhalb weniger Tage zu erhalten.
Zuletzt waren täglich Zehntausende Termine frei.

Gerade mit Blick auf die Omikron-Variante müsse die Situation nun
immer wieder neu bewertet werden, sagte die Sprecherin. «Wir wissen
nicht, mit welcher Frequenz wir weiter Auffrischungsimpfungen
brauchen.» Auch falls die derzeit auf Bundesebene debattierte
allgemeine Impfpflicht wirklich komme, werde es noch mal mehr
Kapazitäten brauchen.

Für die Impfstellen in Thüringen gebe es inzwischen die Perspektive,
dass diese bis mindestens Ende des Jahres weitergeführt werden
könnten. Die Gesundheitsminister der Länder hätten sich gemeinsam mit

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf eine Fortführung
der Finanzierung über Ende April hinaus geeinigt, sagte sie. Bund und
Länder teilen sich die Kosten der Impfzentren auf.