Rund 30 000 Corona-Impfungen für Kinder zwischen fünf und elf

Auch bei jüngeren Mädchen und Jungen schreitet die Impfkampagne
voran. Die Wartezeiten auf einen Termin in einem der Impfzentren
unterscheiden sich örtlich, halten sich nach Angaben des
Gesundheitsministeriums aber in Grenzen.

Mainz (dpa/lrs) - Im ersten Monat seit Beginn der Corona-Impfungen
für Kinder von fünf bis elf Jahren haben in Rheinland-Pfalz etwa
30 000 Jungen und Mädchen den schützenden Piks erhalten. Das geht aus
Zahlen des Gesundheitsministeriums und der Kassenärztlichen
Vereinigung (KV) hervor. Etwa die Hälfte der Kinder wurde in einem
der Impfzentren des Landes geimpft, die andere in einer Arztpraxis.

Das Covid-19-Risiko von Kindern gilt als eher gering. Zwar können
auch sie sich infizieren, doch sind schwere Erkrankungen nach
Einschätzung von Kinderärzten die Ausnahme. Kinder ab zwölf Jahren
durften bereits seit längerem gegen Corona geimpft werden, der
Startschuss für die Altersklasse zwischen fünf und elf Jahren fiel
aber erst Mitte Dezember.

Für Fünf- bis Elfjährige wird ein niedriger dosiertes und anders
abgefülltes Präparat im Vergleich zum herkömmlichen
Biontech/Pfizer-Impfstoff verwendet. Von dem mRNA-Vakzin sollen laut
Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zwei Dosen im Abstand
von drei bis sechs Wochen gegeben werden.

Erstmals konnten Eltern in Rheinland-Pfalz Anfang Dezember über das
Impfportal des Landes einen Termin für ihre Kinder in der
Altersgruppe von fünf bis elf beantragen. Seither gingen nach Angaben
des Gesundheitsministeriums rund 24 500 Anmeldungen ein (Stand
Dienstag). Von diesen Kindern erhielten etwa 14 500 ihre Erstimpfung.
Hinzu kommen 600 Zweitimpfungen. Der überwiegende Teil der
verbleibenden Anmeldungen hat demnach bereits einen Impftermin in den
kommenden Tagen, für einen kleinen Teil gab es vorerst noch keinen
Termin.

«Die Wartezeiten variieren je nach Impfzentrum. Drei Wochen werden in
der Regel nicht überschritten», berichtete das
Gesundheitsministerium. Der für diese Altersgruppe empfohlene
Biontech-Impfstoff stehe in ausreichender Menge zur Verfügung. Gut
angenommen werden den Angaben zufolge die sogenannten
Familienimpftage. Eltern, die mit ihren Kindern zu einem solchen
Familienimpftag kommen, können sich dabei gleich ihre
Auffrischungsimpfung verpassen lassen, wenn die zweite Impfung
ausreichend lange zurückliegt.

In den rheinland-pfälzischen Arztpraxen - in der Regel dürfte es sich
vor allem um die Sprechzimmer von Kinderärztinnen und Kinderärzten
handeln - wurden in der Altersgruppe fünf bis elf nach Angaben der KV
bislang 16 234 Impfungen verabreicht (Stand Dienstag). Die Arztpraxen
bilden damit die zweite Säule in der Impfkampagne.

In einigen Kinderarztpraxen waren schon ein, zwei Tage vor dem
Auftakt der Impfungen in den Landeszentren mit den ersten Impfungen
von Fünf- bis Elfjährigen begonnen worden. Als landesweit erstes
Impfzentrum ging das in Ingelheim (Kreis Mainz-Bingen) am 16.
Dezember an den Start, die anderen Einrichtungen zogen in den
nächsten Tagen nach.

Die europäische Arzneimittelbehörde Ema hatte Ende November grünes
Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffes der Hersteller
Pfizer/Biontech für Kinder ab fünf Jahren in Europa gegeben. Am 9.
Dezember empfahl die Stiko Impfungen für Kinder, die Risikofaktoren
für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko
haben. Es können nach individueller Entscheidung und ärztlicher
Aufklärung aber auch alle Kinder geimpft werden.