Gesundheitsministerium rechnet mit Wiederanstieg der Corona-Zahlen

Erfurt (dpa/th) - Auch wenn Thüringen derzeit zu den Bundesländern
mit der niedrigsten Corona-Inzidenz gehört, rechnet das
Gesundheitsministerium mit einem Wiederanstieg der Zahlen. «Nach
allen Prognosen und Berechnungen gehen wir davon aus, dass sich auch
in Thüringen die Lage wieder verschärfen wird», sagte eine Sprecherin

am Mittwoch in Erfurt. Die Omikron-Variante werde sich wohl auch im
Freistaat schnell durchsetzen. Die Frage sei, was das dann für die
Krankenhäuser bedeute, sagte sie mit Blick auf erste Studien, wonach
Omikron weniger schwere Verläufe verursacht. Derzeit gebe es eine
leichte Entspannung auf den Intensivstationen - die Belastung sei
aber immer noch zu hoch.

Thüringen verzeichnete am Mittwoch mit 277,6 wöchentlichen
Neuinfektionen je 100 000 Einwohner den bundesweit drittniedrigsten
Wert. Nur in Sachsen-Anhalt (254,4) und Sachsen (239,5) lag die Zahl
niedriger. Bundesweit wurde am Mittwoch mit 80 430 Fällen in 24
Stunden ein Rekord an täglichen Neuinfektionen verzeichnet, die
Sieben-Tage-Inzidenz kletterte auf 407,5. Im Dezember hatte Thüringen
mit Inzidenzen von über 1000 noch zu den bundesweit am stärksten
betroffenen Ländern gehört.

Man könne nur mutmaßen, weswegen die Zahlen im Freistaat nun auf
einmal unter dem Bundesschnitt liegen, sagte die Sprecherin. Ein
Erklärungsansatz sei die geringe Bevölkerungsdichte in Thüringen.
«Man sieht, dass nun die großen Städte als erste besonders betroffen

waren.» Bremen etwa verzeichnete zuletzt eine Inzidenz von 1296,8,
Berlin von 856,4. Auch seien in Thüringen wegen der hohen Zahlen Ende
des Jahres die Regeln im Vergleich zu anderen Bundesländern strenger
gewesen. Auch die Tatsache, dass Thüringen mittlerweile eine hohe
Anzahl an Genesenen habe, könne eine Rolle spielen, sagte sie.