Organspende auch im zweiten Corona-Jahr stabil

Frankfurt/Main (dpa) - Im vergangenen Jahr haben 933 Menschen nach
ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet. Das waren 2,2 Prozent
mehr als 2020, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO)
am Mittwoch in Frankfurt berichtete. Die Zahl der nach dem Tod
entnommenen Organe ging mit 2905 im Vergleich zum Vorjahr jedoch um
1,2 Prozent zurück.

Gespendet wurden unter anderem 1492 Nieren, 742 Lebern, 310 Herzen,
299 Lungen, 57 Bauchspeicheldrüsen und 5 Därme.

Insgesamt blieben die Organspendezahlen trotz der Corona-Pandemie
2021 wie bereits 2020 auf etwa dem gleichen Niveau wie 2019.
«Angesichts der seit fast zwei Jahren anhaltenden Pandemie und der
daraus resultierenden Dauerbelastung auf den Intensivstationen ist
diese Stabilität positiv zu bewerten», sagte Axel Rahmel,
Medizinischer Vorstand der DSO.

Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern sei es in Deutschland zu
keinem Einbruch der Organspende gekommen. Allerdings ist die Zahl der
Spender nach wie vor sehr gering. 2021 zählte die DSO 11,2 Spender
pro Million Einwohner.

In den 46 deutschen Transplantationszentren wurden im vergangenen
Jahr 2979 Organe nach postmortaler Spende übertragen. Dass die Zahl
der transplantierten Organe höher war als die Zahl der gespendeten
Organe, liegt am internationalen Verbund Eurotransplant.

«Insgesamt wurde 2853 schwer kranken Patienten durch ein oder mehrere
Organe ein Weiterleben ermöglicht beziehungsweise eine bessere
Lebensqualität geschenkt», bilanzierte die DSO. «Gleichzeitig standen

hierzulande am Jahresende jedoch 8448 Menschen auf der Warteliste.»