Neuköllns Bezirksbürgermeister begrüßt schärfere Corona-Regeln

Berlin (dpa/bb) - Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD)
findet die vom Senat beschlossenen Verschärfungen der Coronaregeln
richtig. Hinter der neuen von Samstag an geltenden 2G-plus-Regel
stehe die Erkenntnis, dass Geboosterte ein wesentlich geringeres
Infektionsrisiko hätten und ihnen damit entsprechend auch der Zutritt
zu Restaurants und zu Veranstaltungen erleichtert werden sollte,
sagte Hikel dem RBB-Inforadio am Mittwoch. Die Regel schaffe einen
Anreiz, sich boostern zu lassen und trage dazu bei, dass Geschäfte
nicht geschlossen werden müssten. «Insofern ist das ein logischer und
richtiger Schritt, die Verschärfungen in diese Richtung zu machen.»

Auch die Rückkehr zur FFP2-Maskenpflicht in Bussen und Bahnen hält
Hikel für nachvollziehbar: «Ich finde gut, dass im ÖPNV jetzt wieder

eine FFP2-Maskenpflicht gilt», sagte der Bezirksbürgermeister. «Ob
das Ganze reichen wird und ob das der Wellenbrecher ist, glaube ich,
können wir gar nicht so einfach beurteilen.»

Die Entwicklung der Infektionszahlen mache ihm große Sorgen, betonte
Hikel. In Neukölln liegt die 7-Tage-Inzidenz aktuell bei 1160,
berlinweit bei 856,4. Sie ist damit von allen Berliner Bezirken am
höchsten. «Wir haben viele Quartiere mit einer hohen
Bevölkerungsdichte», sagte Hikel zu der Frage, warum die
Corona-Pandemie erneut Neukölln so hart trifft.

«Die sozioökonomischen Verhältnisse sind nicht durchgängig genauso

gut wie in anderen Bezirken. Das heißt kleinere Wohnungen mit
größeren Familien, wenig Ausweichmöglichkeiten, keine
Home-Office-Möglichkeiten, weil die Tätigkeit es nicht zulässt», so

der Bezirksbürgermeister. «Das sind Parameter, die dazu führen, dass

die Infektionszahlen in Bezirken wie Neukölln sehr steil nach oben
gehen.»